Mitten in Erding:Auf glattem Parkett

Lesezeit: 1 min

Politiker müssen vielseitig begabt sein. Doch diese Herausforderung könnte für den "Bundes-Andi" aus Ebersberg möglicherweise doch zu groß sein

Kolumne von Regina Bluhme

Ein wenig mulmig dürfte Andreas Lenz schon zumute sein, wenn er an den 2. Februar denkt. An diesem Abend muss der Ebersberger CSU-Bundestagsabgeordnete nämlich raus aufs ganz glatte Parkett, und das unter schärfster Beobachtung. Er ist heuer einer der vier Teilnehmer des Tanzturniers Let's Dance in der Stadthalle Erding. Bei dem Benefiz-Wettbewerb tritt er mit einer durchaus gewagt zu nennenden Kombination aus Boogie und Hip Hop an, seine Konkurrenten sind die Erdinger BRK-Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden (Charleston), der Erdinger Künstler Harry Seeholzer (Tango Argentino) sowie der evangelische Pfarrer Henning von Aschen (Salsa).

Und ganz ehrlich: Momentan sieht es nicht gut aus für Lenz. Zum einen hat es der Politiker bisher nur einmal von Berlin zum Üben nach Erding geschafft, und dann ist Tanzen nach seinen eigenen Worten auch noch "eher Neuland" für ihn. Da ist es um den Kirchenmann von Aschen schon ganz anders bestellt: Der schreibt auf seiner Facebook-Seite nämlich: "Der tanzende Pfarrer steht bereit." Und wie! Chriss Melzer, der Geschäftsführer der Tanzwelt, muss natürlich neutral bleiben, aber was er so bei den Proben des Pfarrers gesehen hat, lässt ihn fast ein wenig ins Schwärmen kommen. Von Aschens Tanzstil ist nach Ansicht des Erdinger Tanzprofis durchaus als "großes Kino" zu bezeichnen.

Hoppla, es wird doch nicht wie bereits im vergangenen Jahr wieder ein Kirchenvertreter gewinnen? 2018 hatte ja der Erdinger Stadtpfarrer Martin Garmaier sowohl OB Max Gotz als auch Landrat Martin Bayerstorfer aus dem Turnier gekegelt. Lenz will nun auf jeden Fall bald eine Probestunde mit seiner Tanzpartnerin Daniela Scholtischik in Erding einlegen. Er habe volles Vertrauen in ihre Tanzkünste, "sie muss es rausreißen". Was ein eigenes Talent angeht, ist er offenbar weniger optimistisch. Für einen Sieg, da müsste schon fast ein Wunder geschehen, sagt Lenz. Allein auf Gott zu vertrauen, ist vielleicht nicht der richtige Weg. Wie die SZ erfahren hat, proben von Aschen wie auch die beiden anderen Mitkonkurrenten schon seit Wochen wie der Teufel.

© SZ vom 25.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: