Eine Toilette ohne Fenster macht - zumal im Büro - zuweilen einige peinliche Probleme, über die allerdings an dieser Stelle der Mantel des Schweigens ausgebreitet werden soll. Ein anderer Nachteil eines hermetisch abgeschlossenen stillen Örtchens ist weniger bekannt, er betrifft die Beleuchtung. Ist diese komplett defekt, kann man nämlich nur hoffen, dass alles unkompliziert vonstatten geht. Der kleine Vorgang ist ja doch meist mit bestens eingeübten Handgriffen verbunden und auch im Dunkeln irgendwie zu schaffen. In allen anderen Fällen, naja...
Einen weit spannenderen Effekt hat es aber, wenn die einzige Lampe im Klo nicht komplett kaputt, sondern aus unerfindlichen Gründen in den Störmodus übergegangen ist. Wenn das Licht aufgeregt flackert, an aus, an aus - und so die nichts ahnende Besucherin gedanklich aus dem Büroalltag hinaus und in andere Szenerie hineinkatapultiert. Hektisch zuckendes Licht - da war doch was!? Ach ja, in der Disco! Da kommen zum die Sehnerven aufreibenden Stroboskop aber meist noch wummernde Bässe, laute Gitarren, schwitzende Menschen und klebrige Gläser hinzu. Ganz zu schweigen von diversem anderen Unbill. Wieso nochmal tut man sich das immer wieder an?
In diesem stillen, nüchternen Moment auf der Dance-Toilette scheint diese Welt des Feierns jedenfalls plötzlich ganz und gar absurd. Man hofft einfach nur, dass der Elektriker bald kommen und diesem optischen Störfeuer ein Ende bereiten möge. Wenn schon aus dem Traum mit dem Fenster für frische Luft ganz sicher nichts wird, weil das Räumchen leider nicht an einer Außenwand liegt. Aber davon ein ander Mal...