Mitten in Ebersberg:Platz da fürs Landratsamt

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Wenn ein Teil des Landratsamtes in das frühere Bankgebäude zieht, wird dann aus dem Sparkassensaal ein Kreis-Saal?

Von Wieland Bögel

Der Umzug ins neue Heim ist oft mit einiger Arbeit verbunden. Da ist natürlich zum einen das Herbeischleppen und Neuarrangieren der Habseligkeiten. Was sich entsprechend den Hobbys der künftigen Hausbewohner - also etwa ob jemand Origami bastelt, Klavier spielt oder Abgüsse klassischer Skulpturen sammelt - einigermaßen anstrengend gestalten kann. Zum anderen aber, das wissen besonders Neubesitzer einer Gebrauchtimmobilie, haben die Götter vor den Einzug das Renovieren gesetzt.

Auch der Landkreis nennt bald eine weitere Secondhand-Immobilie sein Eigen: Das Sparkassengebäude in Ebersberg wird zum Jahreswechsel in seinen Besitz übergehen. Rund zwölf Millionen Euro wird man für die neue Außenstelle des Landratsamtes springen lassen - wobei die Frage erlaubt ist, was künftig Zentrale und was Zweigstelle ist. Zieht doch Landrat Robert Niedergesäß selbst ins Haus - auch wenn er damit vielleicht nur ein gutes Beispiel für seine Mitarbeiter geben will, dass man es sich in einem Altbau durchaus gemütlich machen kann. Bis dahin dauert es aber noch ein Weilchen. Denn zwar werde man dort "im Januar anfangen zu arbeiten", wie Niedergesäß kürzlich den Zeitplan erläuterte - nur wird diese Arbeit zunächst nicht von Landratsamtsmitarbeitern, sondern von Bauarbeitern geleistet. Denn um das Gebäude von den Bedürfnissen einer Bank auf diejenigen eines Verwaltungssitzes umzustellen, muss tüchtig renoviert werden, gut vier Millionen Euro hat man dafür eingeplant, und auch einiges an Zeit. Ein gutes halbes Jahr werde es schon dauern, schätzt Niedergesäß, bis die Umzugskisten von der Eichthalstraße an den Sparkassenplatz getragen werden können.

Wobei sich die Frage stellt, ob dieser dann auch weiterhin so heißen soll. Die Frage, ob man sich um eine Umbenennung in "Landratsamtsplatz" bemühen werde, beantwortet zumindest der künftige Hausherr mit einem klaren Nein und der Begründung, das sei keine Verbesserung, sondern ein ziemlicher Zungenbrecher. Vorsorglich kündigt Niedergesäß bereits an, man werde auch den Namen "Sparkassensaal" des im Erdgeschoss des neuen Domizils gelegenen Veranstaltungsortes beibehalten. "Der wird sicher nie in Kreis-Saal umbenannt", beteuerte der Landrat.

© SZ vom 25.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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