Mitten in Ebersberg:Grillen und grillen lassen

Am Wochenende feiern drei Feuerwehren im Landkreis gleichzeitig ihr Sommerfest. Also bl0ß nicht zündeln!

Von Wieland Bögel

Es ist ein mysteriöses Phänomen der menschlichen Evolutionsgeschichte: Sobald die Außentemperaturen einen Wert erreichen, bei dem Bier, Wein und Ketchup gerade nicht mehr gefrieren, verwandeln sich die Terrassen in der Vorstadt in den Vorplatz der Höhle von Lascaux. 20 000 Jahre kulinarischen Fortschritts vergessend, bereitet sich der Homo Sapiens seine Nahrung wieder auf die einzig wahre Weise zu: auf offener Flamme. Nun gut, manches hat sich auch verändert in den vergangenen zwanzig Jahrtausenden: So wird das Grillgut heutzutage in den allerwenigsten Fällen selbst erjagt, was schon aufgrund der geringen Menge an in urbaner Umgebung vorkommenden Mammuts und Riesenhirschen eine sinnvolle Entwicklung ist.

Zum anderen, und das ist nicht nur sinnvoll sondern auch beruhigend, kann man sich im Notfall vertrauensvoll an die örtliche Feuerwehr wenden, die das zur Fettfackel gewordene Grillgut routiniert zu entschärfen weiß. Aber aufgepasst: Trotz professioneller Hilfe in der Hinterhand sollte man natürlich das Risiko des Grillens - wie auch sonstiger pyrotechnischer und pyromanischer Aktivitäten - nicht unterschätzen. Ganz besonders gilt dies aktuell in Forstinning, Gelting und Schlacht, denn in allen drei Orten feiern die Feuerwehren an diesem Sonntag ihr alljährliches Sommerfest. Wer den Feuerwehrlern also ihren Spaß nicht verderben will, lässt die Zündelei am besten bleiben. Und eigentlich gibt es ja auch gar keinen Grund dafür: Auf allen Sommerfesten lässt man die Besucher nicht hungern und bietet, den Außentemperaturen angemessen, reichlich Gegrilltes an.

© SZ vom 02.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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