Mitten in Ebersberg:Frostbeulen zum Osterfest

Schlechte Nachrichten für alle Kinder: Ostern fällt heuer aus. Es ist einfach zu kalt zum Suchen

Von Maximilian Gerl

Auch am Wochenende soll das Wetter so schlecht sein, dass die Verantwortlichen nun tatsächlich entschieden haben: Ostern fällt dieses Jahr ersatzlos aus. An eine ordnungsgemäße Durchführung des Festes sei aufgrund der zu erwartenden Wetterbedingungen nicht zu denken, teilte das Katholisch-Meteorologische Amt für Liturgische Eierfindung mit. Die Gefahr, sich bei der Suche nach dem Osternest ernsthaft zu verkühlen, sei einfach zu groß.

In Ebersberg löste die Absage heftige Tumulte aus. So musste das Landratsamt Notfallpsychologen in die Kindergärten entsenden. Zeugen berichteten von Scharen weinender Kinder, die um ihre Osterbescherung fürchten. Der Bund Naturschutz sucht derweil Freiwillige, die dabei helfen, alle Osterhasen in wärmendes Stroh zu verpacken, damit die Population wenigstens fürs kommende Jahr gerettet ist. Nur das Schulamt zeigt sich gelassen: Wenn Ostern ausfalle, würden eben die Ferien auch abgesagt und in Unterrichtseinheiten umgewandelt.

Obwohl die Absage verbindlich ist, rechnen offizielle Stellen damit, dass einige Fanatiker trotzdem an der Osternestsuche festhalten werden. Für solch unverbesserliche Fälle eröffnet die Caritas eine temporäre Notaufnahmeeinrichtung mit Suppenküche und dicken Decken. Feuerwehr und THW stellen kostenlos Sandsäcke bereit, mit denen die Osternester geschützt werden können. Wer also Ostern wenigstens in Sicherheit feiern will, dem wird geraten, den Landkreis fluchtartig zu verlassen und in den Urlaub zu fahren. Wohin? Egal. Hauptsache weit, weit weg - das Wetter kann anderswo nur besser sein.

© SZ vom 02.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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