Ferien sind ja bekanntlich doppelt entspannend: zum einen für die, die wegfahren, zum anderen aber auch für die, die dableiben. Denn denen bietet sich - gerade im chronisch überfüllten Umland des Millionendorfes - ein für Jüngere völlig unbekanntes Erlebnis: Die Infrastruktur wird von ungefähr der Anzahl der Leute genutzt, für die sie tatsächlich einmal geplant war. In der Bahn gibt es beispielsweise auf einmal Sitzgelegenheiten mit Gelegenheit zum wirklich echt Draufsitzen. Die wenigen Trödler und Lastwagen auf den Straßen lassen sich mangels Gegenverkehr gelassen überholen und sogar eine echte Rarität des Verkehrswesens ist derzeit gelegentlich zu beobachten: der freie Parkplatz.
Über den kann sich etwa freuen, wer auch zur Ferienzeit fleißig in die Arbeit geht, beziehungsweise fährt. Diese ist dank der oben angeführten Straßensituation nicht nur schneller und gemütlicher zu erreichen, auch lässt sich das Automobil in bequemer - man könnte auch sagen: fauler - Entfernung zum Arbeitsplatz abstellen. Ein völlig ungewohntes Park-Gefühl: Statt in die enge Tiefgarage, die auch noch meterweit entfernt ist, ein Stellplatz dort, wo sonst, trotz des eigentlich anderslautenden Schildes, außer den Nutzern des dahinter befindlichen Hauses halb Ebersberg parkt.
Nur schade, dass die Weihnachtsferien ausgerechnet im Winter sein müssen. Denn auch der war untertags fleißig und hat das in bequemer Entfernung abgestellte Vehikel in ein Iglu verwandelt - in der Tiefgarage, in die man sonst so notgedrungen ausweichen muss, wäre das nicht passiert. Aber zumindest, denkt man sich beim Freifegen des Fahrzeugs, hat der Daheimgebliebene etwas, was die Weggefahrenen oftmals vermissen: Schnee im Überfluss. Und so ein bisschen Bewegung an der frischen Luft soll ja gelegentlich ganz entspannend sein. .
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