Kennen Sie diese TV-Werbung, in der ein kleiner Bub an einem Stand am Strand sein Eis bezahlen will, seinen Geldbeutel nicht aufbekommt und ihm dann der Basketballriese Dirk Nowitzki hilft? Alles nur gestellt, werden Sie sagen. Nein, den kleinen Jungen gibt es tatsächlich. Er ist jüngst in der Ebersberger Innenstadt gewesen und hat sich dort ein Eis gekauft. Der Knirps, geschätzt fünf Jahre alt, steht jedenfalls brav in der Reihe, nur noch ein Erwachsener ist vor ihm. Als der Eisverkäufer gerade diesen nach seinen Wünschen fragt, bricht es aus dem Kleinen heraus: "Was muss ich für ein Eis zahlen?" Dabei reibt er zwei Eurostücke aufgeregt in seinen Händen. Erwachsener und Eisverkäufer schauen sich verdutzt an, angesichts der Stimme aus dem Off. Dem Knirps fehlt nämlich rund eine Kopfhöhe bis zum unteren Rand der Eistheke. Angesichts des wohl drängenden Verlangens sagt der Eisverkäufer: "Eine Kugel kostet einen Euro zehn." Dann bekomme ich eines mit Kaugummi!", kommt die bestimmte Antwort. Kaugummi steht zwar nirgendwo als Sorte, aber Bubble Gum, giftgrün. Also streicht der Verkäufer eine ordentliche Ladung "Kaugummi" in die Waffel. Dann ist aber wie bei der Nowitzki-Werbung Hilfe angesagt. Euro-und Centstück wandern über den Erwachsenen zum Verkäufer, das Eis kommt dafür in die Hand des Kleinen, der angesichts der Leistung, sich ganz alleine ein Eis kaufen zu können, strahlend von dannen zieht.
Leider hat sich seine Entschlusskraft nicht auf den Erwachsenen übertragen - wohl auch, weil es heutzutage nun wirklich viele Sorten Eis gibt: Banane, Vanille, Stracciatella oder Schoko? Eissorten aus grauer Vergangenheit. Minzgrün leuchtet After Eight. Zuppa di Inglese, Melone, Gelato di Nutella, Schlumpfeis und ähnliche Spezialitäten sind angesagt. Und dann noch die Entscheidung, ob Waffel oder Becher. Kurz gesagt: lieber fünf Knirpse mit Lust auf Kaugummieis vor einem als ein Erwachsener, der nicht weiß, was er will.