Mitten in Ebersberg:Auf den Zinsen sitzenbleiben

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Es gibt Angebote, die man nicht auf die lange Bank schieben darf. Zum Beispiel die Verdoppelung von gesponserten Sitzgelegenheiten

Von Annalena Ehrlicher

Wo sieht der Sparer heute noch etwas für sein Geld? Die Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre macht ein prall gefülltes Konto zusehends unattraktiv - wer kann, verzichtet auf Wertpapiere und investiert in Substanzielles: Immobilien, Gold, plastische Chirurgie. Die Stadt Ebersberg wirft nun ein Angebot auf den Markt, das man fast nicht ablehnen kann, so gut ist es: 100 Prozent Zinsen gibt es künftig für Anleger, die in eine Bank investieren.

Nicht in irgendeine ein Bank, versteht sich von selbst, sondern in die gute, alte, die klassischste aller Banken sozusagen: Die Sitzbank. Künftig gilt in Ebersberg: "Zahl eine, nimm zwei". Wer eine Bank sponsert, die dann in der Stadt ein Plätzchen bekommt, für den legt Ebersberg noch einen oben drauf. Das generöse Angebot ist der jüngste Stand der vor einem Jahr vom Seniorenbeirat angestoßenen Banken-Diskussion.

Wie es sich gehört, wurde dazu aber zunächst einmal ein Plan zum Status quo aufgestellt: Wo gibt es Sitzbänke? Wie ist der Zustand? Wem gehören sie und wo wären weitere sinnvoll? Dass sich innerhalb von Ebersberg insgesamt zirka 70 Mal eine Bank finden lässt, soll kein Hinderungsgrund für weitere sein, betont Bürgermeister Walter Brilmayer.

Der Seniorenbeirat erhielt in seinen Bemühungen tatkräftige Unterstützung vom Ebersberger Verschönerungsverein, "der sich immer bemüht, Bankerl in Ebersberg zu platzieren", wie der Bürgermeister feststellt. Inklusive der 100 Prozent-Zins-Bänke der Stadt können dank der Sponsoren nun sechs neue Sitzgelegenheiten angeschafft werden: Jeweils eine vom Seniorenbeirat selbst, von der Arbeiterwohlfahrt und gemeinschaftlich von Frauenunion und Verschönerungsverein. Dazu kommen die der Stadt. Wenn das mal nicht ein Angebot ist, das man nicht auf die lange Bank schieben darf.

© SZ vom 21.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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