Pünktlich zur Januar-Besprechung auf höchster politischer Ebene und der Verkündung neuer Grausamkeiten zur Coronabekämpfung wie die Einschränkung der persönlichen Bewegungsfreiheit in Hotspot-Landkreisen hatte Petrus ein Einsehen und schickte Schnee. Sicher, er war wieder einmal etwas spät dran, Weihnachtsromantiker scharrten schon mit den Hufen in Erwartung der weißen Flocken. Aber da oben, wo Petrus zu Hause ist, fehlt es vermutlich seit Äonen an Abreißkalendern, belastbarem W-Lan und elektronischen Endgeräten, deren Kalenderfunktion automatisch an sämtliche Jubiläen enger Freunde und auch der weitläufigen Verwandt- und Bekanntschaft erinnert. Da kann so ein gut 2020 Jahre zurückliegender Geburtstag, der im Outback in irgendeinem Schuppen unter epidemiologisch gesehen sicher eher zweifelhaften Bedingungen gefeiert wurde, schon mal durchrutschen.
Aber jetzt ist er ja da, der Schnee, und so hätte es, könnte man meinen, den 15-Kilometerzirkel gar nicht gebraucht. Muss sich ja nun keiner mehr in den Stau stellen, um sich in irgendeinem Skigebiet anschließend in die Warteschlange für überfüllte Parkplätze einzureihen. Jetzt liegt der Schnee auch hier vor der Haustür, und da lässt sich Klein-Ischgl auch am Fuße eines jeden Schlittenhügels feiern. Was hat dieses blöde Virus nur mit uns angestellt, dass sich beim Anblick des bunten Treibens, das sich am Dreikönigstag auf eben diesen Hügeln in der Region entfaltet, unwillkürlich der innere Blockwart meldet, der instinktiv beginnt, imaginäre Abstandsmessungen zwischen kindlichen Rodlern und deren Aufsichtspersonen zu unternehmen, die sich zur diebischen Freude von Covid 19 grüppchenweise als Zuschauer versammeln. Fehlt eigentlich nur noch eine Glühweinbar, bemerkt der Blockwart nicht ohne Häme. Die Alternative? Den x-ten Weihnachtsfilm anschauen und das Genießen des Winterwonderlands nach Fantasien verlegen - darin haben wir doch eh Übung und begeben uns garantiert nicht auf pandemisches Glatteis.