Mein Plätzchen:Variationen mit Zuckerperlen

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Foto: privat (Foto: N/A)

Angelika Niebler ändert gerne die Formen ihrer Butterplätzchen.

Von Alexandra Leuthner

Es ist wirklich nicht leicht, Zeit fürs Plätzchenbacken zu finden, wenn man jede Woche zwischen München, Vaterstetten und Brüssel hin- und her jettet. Vorstandsbesprechungen hier, Fraktionssitzungen und Parlamentsdebatten dort, dazwischen muss noch schnell ein Elterngespräch bei der Lehrerin des zehnjährigen Sohnes in der Schule eingepasst werden. Und so ist es wenig überraschend schwer genug, die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler in einem ruhigen Augenblick überhaupt für ein viertelstündiges Telefonat zu erwischen - nicht, um mit ihr über Politik, sondern über Plätzchen zu plaudern.

Und doch hat sie es geschafft, sich noch rechtzeitig vor dem 1. Advent mit dem Jüngsten in der heimischen Küche in Vaterstetten einzufinden und wie jedes Jahr Butterplätzchen zu backen. Dann werden die handgeschriebenen Rezepte der Großmutter hervor geholt, auf denen nicht 500 Gramm steht, sondern die Angabe mit dem alten Pfundzeichen geschrieben wird, diesem kursiv gestellten U, dessen Abstrich als s-förmiger Kringel nach oben in den Buchstaben hinein verläuft.

Für die komplizierteren Plätzchenkreationen sei allerdings ihre Kinderbetreuerin zuständig, sie selbst beschränke sich auf Butterplätzchen, die schon ihre Mutter immer gebacken habe, erzählt die 53-Jährige - und mit Spezialistinnen in Sachen Weihnachtsplätzchen wolle sie sich auch gar nicht messen. "Die besten Plätzchen im Landkreis backt die Elli Huber, (die Frau des CSU-Landtagsabgeordneten Thomas Huber, Anm. d. Red.). Niebler kommt ins Schwärmen. "So was Schönes, und so dekorativ dargeboten, vom Feinsten." Aber Omas Butterplätzchen und das eigenhändige Ausstechen der Formen gehöre für sie ebenso zur Vorweihnachtszeit wie das Schmücken des Hauses.

"Fast schon ein bisschen kitschig", sagt sie und lacht, "Ein Blumenschmuck hier, ein Kranz da, und dann hänge ich noch alles auf, was die Kinder über die Jahre hinweg gebastelt haben." Was bei ihrem großen Sohn schon eine Weile her ist, der ist inzwischen bei den Gebirgsjägern. Der Jüngere aber freut sich übers Förmchen Ausstechen mit der viel beschäftigten Mutter. Dann wird die Plätzchenoberfläche natürlich verziert, mal mit Zuckerkügelchen, mal mit bunten Blättchen. Auch die Formen variieren. In diesem Jahr liegen bei Nieblers vor allem Kühe auf dem Plätzchenteller. "Eine Freundin von mir hat eine Firma mit einer Kuh im Firmenlogo, und die hat uns die Förmchen geschenkt." Abgewandelt werden aber nur die Form und die Verzierung, niemals das Rezept, das so viele Jahrzehnte überdauert hat. "Wir bleiben da ganz klassisch", sagt Niebler, und fügt hinzu: "Das gilt auch für den Weihnachtsschmuck. Ich pflege nicht jedes Jahr neue Kugeln zu kaufen, nur weil gerade eine andere Farbe in Mode ist."

420 gr Mehl, 170 gr Zucker, 280 gr Butter, drei Eigelb, etwas Zitrone oder Zitronenpulver. Eine Prise Salz ins Mehl geben. Alle Zutaten gut vermengen, den Teig mindestens eine Stunde kühl stellen. Anschließend dünn ausrollen und Formen ausstechen. Bei etwa 175 Grad zehn bis zwölf Minuten backen, bis die Plätzchen goldgelb sind, nach Belieben verzieren.

© SZ vom 13.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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