Mein Lieblingsstück:Licht ins Dunkle bringen

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(Foto: privat)

Nirit Sommerfeld feiert das jüdische Fest Chanukka

Die Adventszeit ist auch eine Zeit der Rituale und Traditionen. Wir haben für unsere Serie "Mein Lieblingsstück" Menschen aus dem Landkreis gefragt, welches weihnachtliche Accessoire nicht fehlen darf: Hinter dem Lieblingsstück von Nirit Sommerfeld, ihrer Chanukkia, einem neunarmigen Leuchter, steckt eine düstere Geschichte mit lichtem Ende: Im Jahr 165 vor Christus wurde der jüdische Tempel in Jerusalem nach einem blutigen Aufstand der Makkabäer wieder eingeweiht. "Der Leuchter in dem Tempel sollte niemals erlöschen - aber nach dem Kampf war nur noch ein winziger Rest Öl zu finden", erzählt Sommerfeld. Wie durch ein Wunder reichte aber es aber für acht ganze Tage, und alle Lichter brannten, bis die Menschen neues Öl aufgetrieben hatten.

An dieses "Ölwunder" erinnern bis heute das achttägige jüdische Lichterfest Chanukka und dessen wichtigstes Accessoire, die Chanukkia. Gefeiert wir das Fest immer ab dem 25. Tag des Monats Kislew, das war heuer der zweite Dezember. "An jedem Abend zündet man ein Licht mehr an, bis am Ende der ganze Leuchter strahlt", sagt Sommerfeld. Die neunte Kerze sei der "Diener", mit deren Hilfe alle anderen Lichter entzündet würden. Im Hause Sommerfeld sorgt abends eine ganz besondere Chanukkia für andächtige Momente: "Sie ist aus schwerem Messing und hat wunderschöne orientalische Verzierungen", schwärmt Nirit Sommerfeld. Schon seit Jahren ist sie im Besitz ihrer Familie: "Sie stammt von meiner Großmutter oder meiner Urgroßmutter, so genau weiß ich das gar nicht mehr." Aber nicht nur ihre lange Tradition bedeutet viel für Sommerfeld: "Sie bringt Licht in die dunkle Zeit - und das ist einfach immer wunderschön."

© SZ vom 08.12.2018 / ahor - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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