Mein Lieblingsstück:Erbe der Schwiegermutter

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Waltraud Gruber liebt Stollen - und ihr handgeschriebenes Rezept

Die Adventszeit ist auch eine Zeit der Rituale und Traditionen. Wir haben für unsere Serie "Mein Lieblingsstück" Menschen aus dem Landkreis gefragt, welches weihnachtliche Accessoire nicht fehlen darf:

Jahrelang war es ein Running Gag in der Familie Gruber, wenn Waltraud Gruber in der Adventszeit ihren selbstgebackenen Stollen anbot: Ja, doch, schlecht sei er nicht, sagten die Familienmitglieder - aber eben auch nicht ganz so gut wie der, den die Schwiegermutter der Grünen-Politikerin immer serviert hatte. "Aber in letzter Zeit bin ich sehr erfolgreich", sagt Gruber, jetzt komme ihr Stollen doch nahe ran an das große Vorbild - obwohl sie ihn inzwischen der Tochter zuliebe sogar veganisiert habe: Statt Butter kommt Margarine in den Teig, die Eier werden weggelassen. "Er wird ein bisschen flacher, schmeckt aber trotzdem gut", sagt die stellvertretende Landrätin. Für sie ist das das Schönste an der Adventszeit: gemütlich rund um den Kranz sitzen und mit der Familie Stollen essen und Früchtepunsch trinken. Und deshalb ist es für sie auch immer ein besonders schöner Anlass, wenn sie das von ihrer Schwiegermutter handgeschriebene Rezept für den Stollen herausholen darf. "Ich freue mich immer wieder, wenn ich ihre Schrift sehe", sagt Gruber, "dadurch komme ich ihr sehr nahe". Längst ist der Zettel voller Fettflecken, auch ihre eigenen Anmerkungen hat Gruber darauf notiert. "Vielleicht hätte ich ihn vorher mal einscannen sollen", sagt sie. Aber in Ehren hält sie das Rezept für den weltbesten Stollen auf jeden Fall.

© SZ vom 05.12.2018 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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