Eigentlich lässt sich Elisabeth Stanglmeier vom Anzinger Asylhelferkreis bei den Weihnachtseinkäufen das ganze Jahr über inspirieren. Da kommt es auch mal vor, dass sie schon im September auf ein passendes Buch für die Schwägerin oder eine Kleinigkeit für die Freundinnen stößt und gleich mitnimmt. "Ich will mir einfach keinen Stress machen", erklärt sie. Vor allem nicht in diesem Jahr, in dem sie viel für die Arbeit im Helferkreis unterwegs ist. Bislang ist sie deshalb noch gar nicht so richtig dazu gekommen, sich über Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde Gedanken zu machen. Sie hofft weiter auf spontane Ideen, wenn sie über den Christkindlmarkt oder die durch die Einkaufspassage geht. Doch ein Präsent wählt sie nach ganz speziellen Vorgaben aus - und zwar das vom Wunschbaum im Landratsamt. "Das finde ich so eine nette Idee, weil es für die Kinder bedürftiger Familien ist", sagt die Anzingerin. Auch in den vergangenen Jahren hat sie auf diese Weise schon einem Kind mit einem großen Puzzle eine riesige Freude gemacht.
Diesmal sei der Baum aber noch so voll mit Wunschzetteln gewesen, dass sich Stanglmeier zuerst gar nicht entscheiden konnte. "Da möchte man gleich mehrere mitnehmen", sagt sie. Bei der Auswahl sehe sie die Kinder und ihre Wünsche immer vor sich - das mache ihr besonders Freude, aber eben auch die Entscheidung schwer. Doch am Ende hat sie sich dazu entschlossen, einem fünfjährigen Mädchen den Herzenswunsch zu erfüllen: ein paar rote Winterstiefel. Die verpackt Elisabeth Stanglmeier nun als Geschenk, steckt eine Kleinigkeit dazu und schreibt ein paar Zeilen an das Mädchen. "Ich stelle mir vor, wie das Kind mit den neuen Stiefeln im Schnee spaziert und denke mir: Sie wird sich freuen, wenn sie sie trägt." Das freut wiederum Elisabeth Stanglmeier.