Kulturfeuer-Funke:Zirkusarena im Sandkasten

Was man drinnen bei den Artisten sieht, wird draußen gleich nachgemacht. Gut, dass im Klosterbauhof ganz viel Sand aufgeschüttet wurde, denn so mancher Künstler landet dabei auf dem Hosenboden

Von Rita Baedeker

Zwei Pausen gibt es zwischen den drei Blöcken der Show "Spotlight" der Artistengruppe M.PAC am Dienstag im Alten Speicher. Pausen, die Zuschauer dafür nutzen, den mit Palmen, Feuerschale, Bars, Bänken und Sandstrand in ein Karibik-Resort verwandelten Klosterbauhof zu genießen. Das ist nicht nur im Hinblick auf die laue Sommernacht, den prächtigen Vollmond und den Durst der Ebersberger eine hervorragende Idee; auch der Nachwuchspflege der Akrobatenzunft erweist man damit einen großen Gefallen: Während sich die Großen bei Wein, Bier und Biowürsten stärken und an der wunderbaren Stimmung freuen, gehen die Kleineren daran, das soeben Gesehene in die Tat umzusetzen und fleißig Kunststücke zu üben. Haben sie vor der Show noch Sandburgen gebaut oder Fangen gespielt, so wie alle Kinder, so gibt es jetzt nur eines: Handstand üben, wenn möglich ohne gleich auf den Po zu plumpsen, den kleinen Bruder frei nach dem Vorbild der Artisten hoch in die Lüfte zu stemmen, Räder zu schlagen und mit wichtiger Miene wie ein Brummkreisel Pirouetten zu drehen. Zwei Buben beginnen einen spaßigen Schaukampf, genau so wie es die Akrobaten auf der Bühne vorgeführt haben, allerdings ohne dabei unentwegt zu kichern. Das Gute: Sand ist eine ideale Zirkusarena, es tut nicht weh, wenn die große Nummer auf dem kleinen Hosenboden endet. Nach und nach sammelt sich auch hier Publikum. Vielleicht bekommt M.PAC demnächst ein paar Anmeldungen.

© SZ vom 21.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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