Kreisverband der Grünen:Berlin, Berlin. Wer will nach Berlin?

Lesezeit: 2 min

Der Kreisverband der Grünen sucht in Erding und Ebersberg nach Kandidaten für die nächste Bundestagswahl. Kontroverse Themen oder Anträge gibt es derzeit wenige - gerade in der Flüchtlingspolitik ist man sich einig

Von Matthias Reinelt, Ebersberg

Grüner Bundestagskandidat für 2017 gesucht - so könnte derzeit eine Anzeige in einer Parteizeitschrift des Kreisverbands der Grünen aussehen, der nach einem Nachfolger für Stefan Kisters sucht. Die Entscheidung für einen Spitzenkandidaten, der sich für die Bundestagswahl 2017 aufstellen lassen wird, war eines der Themen auf der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands am Mittwoch im Restaurant Akropolis in Ebersberg.

Hierbei ist aber noch lange keine Entscheidung in Sicht. Man habe zwar schon mit einigen Leuten gesprochen, sei aber noch nicht fündig geworden, erklärte Sprecherin Gertrud Höpfner. Max Maier sagte: Da der Kandidat für den Bundestagswahlkreis Erding-Ebersberg bei den vergangenen Wahlen aus dem Landkreis Ebersberg kam, seien "jetzt mal die Erdinger dran". Höpfner erklärte daraufhin, man sei natürlich auch mit den Verantwortlichen dort in Kontakt, allerdings hätten diese auch noch keinen Interessenten ausmachen können. Den Vorschlag, Kisters erneut aufzustellen, lehnte dieser sofort ab.

Er sprach sich auch dagegen aus, dass nun ausschließlich aufgrund der Reihenfolge der Kreisverband aus Erding einen Kandidaten stellen müsse. "Sollte sich ein geeigneter Kandidat aus dem Landkreis Ebersberg finden, dann nehmen wir ihn oder sie doch gerne." Mitglieder, die sich dieses wichtige Amt zutrauen oder sich der mit viel Arbeit verbundenen Aufgabe annehmen wollen, sind derzeit allerdings schwer zu finden. Die Suche geht weiter.

Danach standen Wahlen der Verbandssprecher auf dem Programm der Jahresversammlung. Hier war es einfacher, Kandidaten zu finden. Denn die bisherigen Amtsinhaber Gertrud Höpfner, Margit Pricha und Tobias Vorburg erklärten, die Arbeit hätte ihnen in den vergangenen zwei Jahren Spaß bereitet; die Zusammenarbeit gut funktioniert. Man habe noch "Energie für zwei weitere Jahre", sagte Vorburg. Das sahen offenbar auch die Mitglieder so, die die Drei einstimmig wiederwählten. Als Beisitzer wurden Waltraud Gruber, Uwe Peters und Dominik Fuchs einstimmig gewählt. Ein Vorteil dieses Amts, so Fuchs, sei, dass man im Hintergrund an seinen Themen arbeiten könne und sich nicht so sehr mit der aktuellen Tagespolitik befassen müsse. Das sei manchmal angenehmer.

Zudem wurde der langjährige Kassenprüfer Sebastian Gruber geehrt, der sein Amt nach mehr als 25 Jahren anschließend an Christian Heindl abgab. Vor allem lobte Gruber aber Kreiskassiererin Martha Maier für ihre hervorragende Buchhaltung in den vergangenen fast 30 Jahren, in denen sie dieses Amt ausführt.

Im Anschluss ließ Moderatorin Höpfner die versammelten Mitglieder wissen, dass Uwe Peters für die kürzlich verstorbene Christine Gerneth in den Kreistag einziehen wird. Außerdem teilte Ronja Ofner mit, wie der kleinen Parteitag im April abgelaufen war. Dort sei den vielen Ehrenamtlichen Lob ausgesprochen worden, denn gerade diese würden das Staatsversagen in der Flüchtlingspolitik kompensieren. Auch verschiedene Anträge, beispielsweise sich gegen die Ausgrenzungspolitik der CDU zu wenden und konkrete Modelle für das Einwanderungsland Deutschland vorzustellen, wurden vor zwei Monaten mit großer Mehrheit angenommen. Zudem sei der Wunsch nach mehr Veranstaltungen geäußert worden, unter anderem zum Thema Bundesverkehrswegeplan und in Bezug auf den Bau des Brenner-Basistunnels. Dem stimmten auch die meisten Anwesenden der Jahresversammlung zu. Sprecher Tobias Vorburg hielt den Anwesenden allerdings vor, dass die vergangenen Veranstaltungen leider nur sehr schlecht besucht gewesen waren.

© SZ vom 10.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: