Influenza breitet sich aus:Deutlich kränker

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Die Zahl der Grippefälle im Landkreis liegt im Januar über dem Niveau des Vorjahres

Im Landkreis wird heuer merklich mehr geschnieft und gehustet als im vergangenen Jahr. Laut Gesundheitsamt Ebersberg liegt die Zahl der Influenzafälle deutlich über dem Wert des Januars 2016. Waren es damals insgesamt nur acht Fälle der echten Grippe, welche die Behörde registrierte, sind in den ersten vier Wochen dieses Jahres bereits 52 Fälle nachgewiesen.

Diese Zahlen sind aber gewissermaßen nur die Spitze des Eisberges. Laut Gesundheitsamtsleiter Hermann Büchner, werden bei seiner Behörde nur jene Fälle erfasst, die in einem Labortest nachgewiesen wurden. Dies sei natürlich nur bei den Erkrankten der Fall, die tatsächlich einen Arzt aufsuchten, der dann auch einen solchen Test veranlasst, so Büchner. Dennoch sind die Zahlen ein guter Indikator für einen Trend, und der zeigt aktuell eindeutig nach oben. Wurde im Dezember insgesamt ein Influenzafall im Landkreis nachgewiesen - genau so viel wie im Vorjahr - stieg die Zahl nach den Weihnachtsferien sprunghaft an. In der zweiten Januarwoche gab es 14, in der dritten 10 Fälle. In der vergangenen Woche waren es schließlich ganze 24 Fälle. Und Büchner geht davon aus, dass sich der Trend fortsetzt, alleine am Montag wurden erneut drei Grippeinfektionen nachgewiesen.

Grundsätzlich sei ein Anstieg der Grippefälle zu Jahresbeginn nicht ungewöhnlich, sagt Büchner, dieses Jahr gebe es aber Ausnahmen. Zum einen "sind wir früher dran", üblicherweise stiegen die Zahlen eher im Februar - so waren es vergangenes Jahr nach acht Fällen im Januar 19 im Februar. Zudem ist der Anstieg nicht nur deutlich früher, sondern auch deutlich höher als 2016. Ebenfalls ungewöhnlich sei heuer die hohe Zahl der Älteren, die an der Grippe erkrankt sind. Denn normalerweise seien knapp die Hälfte der Grippepatienten jünger als zehn Jahre, der Rest verteile sich auf die übrigen Altersgruppen. In diesem Januar scheinen sich jedoch eher die Älteren die Influenza einzufangen - von den 52 nachgewiesenen Fällen betreffen 18 Personen über 60 Jahre.

Und gerade für diese könne eine Grippeinfektion unter Umständen gefährlich sein, warnt Büchner, denn mit dem Alter steigt das Risiko von Komplikationen. Er rät daher älteren Personen grundsätzlich zu einer Grippeimpfung, diese sei auch für Kranke oder alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, zu empfehlen. Allerdings dauere es etwa zwei Wochen, bis nach der Impfung eine Immunität gegen die Grippe vorhanden ist. Und noch etwas ist zu beachten: Nicht alles was landläufig als Grippe bezeichnet werde, sei auch eine echte Influenza, sagt Büchner. "Es gibt viele andere Viren, die ähnliche Symptome hervorrufen können."

© SZ vom 31.01.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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