Die SPD-Gemeinderatsfraktionen in Poing und Vaterstetten fordern, die Klassenräume der gemeindlichen Schulen mit mobilen Luftfilteranlagen auszustatten beziehungsweise die vorhandenen Anlagen entsprechend nachzurüsten. Damit soll die Raumluftbelastung mit Bakterien und Viren reduziert und Corona-bedingte Schulschließungen vermieden werden, wie es in den dazugehörigen Anträgen heißt. Außerdem sollen in Poing auch die Kitas der Gemeinde bei der Überprüfung berücksichtig werden.
Sowohl in Poing als auch in Vaterstetten begründet die SPD ihren Antrag damit, dass Kinder und Jugendliche besonders unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie leiden - deshalb müssten erneute Schließungen von Schulen und Kitas unbedingt vermieden werden. Da derzeit die Fälle der Neuinfektionen auch im Landkreis Ebersberg rasant ansteigen und nicht damit zu rechnen sei, dass diese "gefährliche Entwicklung", so formulieren es Poings Fraktionssprecherin Bärbel Kellendorfer-Schmid und Fraktionssprecher Peter Maier in ihrem Schreiben, in den nächsten Wochen abschwächt, könnten die Anschaffung von Luftfilteranlagen dazu beitragen, dass Präsenzunterricht weiterhin möglich bleibt. In beiden Anträgen wird auf Erkenntnisse der Bundeswehr-Universität in Neubiberg verwiesen, demzufolge die Virenlast in Räumen durch den Einsatz von Filteranlagen innerhalb kurzer Zeit stark reduziert werden kann.
Vaterstettens SPD-Fraktionsvorsitzende Maria Wirnitzer weist in dem Antrag darauf hin, dass die Staatsregierung 37 Millionen Euro für mobile Luftreinigungsgeräte und CO₂-Sensoren an Schulen bereitstellen möchte. Da die Förderung bis zu 100 Prozent der Ausgaben betragen soll, sei davon auszugehen, dass der Gemeinde keine Mehrkosten entstehen.
In Poing sollen die Anlagen dann zum Einsatz kommen, wenn die sogenannten CO₂-Ampeln feststellen, dass eine Fensterlüftung nicht mehr ausreicht. Die CO₂-Ampeln messen die CO₂-Konzentration in einem Raum und zeigen dementsprechend einen Lüftungsbedarf an - alle Klassenräume der gemeindlichen Schulen in Poing sollen damit ausgestattet werden, wie die Rathausverwaltung in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt gab. Die SPD in Poing ist der Meinung, dass ein "unverzügliches Handeln dringend geboten" sei.