Im ganzen Landkreis:Grippewelle bringt Schulen an die Grenzen

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Nach wie vor hat die Grippewelle den Landkreis fest im Griff. Betriebe arbeiten mit stark begrenztem Personal, überall wird gehustet und geschnupft und auch in den Bildungseinrichtungen ist die Not groß. Die Johann-Comenius-Schule in Grafing konnte die Lücken, die kranke Lehrer in den Unterrichtsplan reißen, nicht mehr füllen und musste den Unterricht am vergangenen Freitag früher als normalerweise beenden. Darauf wurden die Eltern am Mittwoch schriftlich hingewiesen. Das brachte manche Eltern durchaus in die Bredouille, weil sie sich spontan um eine anderweitige Betreuung kümmern mussten. Für die anderen Grund- und Mittelschulen im Landkreis gab Schulamtsleiterin Angela Sauter jedoch Entwarnung. Der Ausfall von Unterricht sei nicht vorgesehen und bislang nicht nötig gewesen. In der vergangenen Woche habe sich die Situation jedoch deutlich zugespitzt, sagt Sauter. Über den gesamten Landkreis verteilt gebe es Klassen, in denen sich die Lehrer krank gemeldet hätten. Reagiert wurde darauf schulintern, so Sauter. Konkret bedeutet das, dass freiwillige Arbeitsgruppen ausfallen mussten oder mehrere Klassen zusammengelegt wurden. "Dabei kommt uns entgegen, dass nicht nur die Lehrer krank sind, sondern auch viele Schüler", erklärte die Schulamtsleiterin mit einem Anflug von Sarkasmus. Wenn in einer Klasse also nur die Hälfte der Kinder da ist, schaue man sich die Situation in der Parallelklasse an. Sieht es dort ähnlich aus, werden die beiden Klassen zusammengelegt - und bilden zusammen eine nicht allzu große Gruppe. "Da müssen wir einfach immer wieder flexibel reagieren", sagte Sauter.

Was auf keinen Fall passieren dürfe, ist, dass die Schüler vorzeitig nach Hause geschickt werden, unterstreicht die Schulamtsleiterin. Gerade in der Grundschule müsse eine Betreuung gewährleistet sein, auch wenn kein Unterricht mehr möglich sei - damit die Kinder nicht im schlimmsten Fall auf der Straße stehen, weil niemand daheim ist. "Wir erhalten den Betrieb auf jeden Fall so lange aufrecht, wie es irgendwie geht", so Sauter. Im Schulamt hofft man nun, dass sich die Situation über das Wochenende entspannt hat und der Unterricht in dieser Woche wieder nach Plan erfolgen kann.

© SZ vom 05.03.2018 / cars - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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