Hohenlinden:Seitz wendet sich von Bürgerlichen ab

Vor gut einem Jahr war sie noch die Hoffnungsträgerin der Bürgerlichen, jetzt hat Johanna Seitz ihre bisherige politische Heimat verlassen: Zum 1. Oktober ist sie aus der Fraktion ausgetreten. Die begründet sie vor allem mit einem Vertrauensverlust gegenüber Josef Neumeier, dem Fraktionssprecher. "Aufgrund der Vorgehensweise des Herrn Neumeier in verschiedenen politischen Angelegenheiten und seines Verhaltens meiner Person gegenüber, habe ich zu ihm kein Vertrauen mehr. Intensive Bemühungen meinerseits, in klärenden Gesprächen einen gemeinsamen Konsens zu finden, sind leider gescheitert. Somit ist die Basis für eine weitere Zusammenarbeit mit Herrn Neumeier nicht mehr gegeben", heißt es in einer Stellungnahme von Seitz. Gleichwohl wolle sie sich fraktionslos "weiterhin im Gemeinderat für die Belange und das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzen". Dafür hat Seitz jetzt an einem einwöchigen Seminar für Gemeinderäte teilgenommen.

Dass es ein grundlegendes Zerwürfnis gegeben habe, bestreitet Josef Neumeier: "Es hat immer gut geklappt." Man habe gut zusammengearbeitet, Seitz habe auch viele Freiheiten gehabt - ob bei der Terminplanung oder bei den Informationen aus dem Gemeinderat. Verärgert habe er sie aber, als er bei ihrem Arbeitgeber angefragt habe, ob sie für eine wichtige Sitzung frei bekommen könne. Das habe Seitz als schlimmen Eingriff in ihre Privatsphäre empfunden. Nun gehe er davon aus, dass die 51-Jährige eine neue Wählergruppe ins Leben rufe. Die Bürgerlichen, die bereits bei den Kommunalwahlen 2014 von vier auf drei Gemeinderäte zurückgefallen waren, verlieren durch Seitz' Austritt weiter an Einfluss.

© SZ vom 24.10.2015 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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