In diesem Herbst können die Bauarbeiten für zwei Häuser mit seniorengerechten Wohnungen auf der Abtwiese beginnen. So sieht es nach dem derzeitigen Stand der Planungen aus. Bis 2017 sollen neben dem Sportzentrum ein Haus Nord und ein Haus Süd mit insgesamt 28 Wohnungen fertig sein, von der Gemeinde in Eigenregie verwirklicht. Kosten soll das Vorhaben mehr als sieben Millionen Euro.
Der Gemeinderat hat der Entwurfsplanung des Münchner Architekturbüros Gaigl in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich zugestimmt, so dass jetzt die Feinjustierung auf den Weg gebracht werden kann. "Ich finde die Planung gut gelungen, wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH). Die Verfeinerung der Kostenschätzung und des Finanzierungskonzepts, sowie die Vorbereitung der Kreditaufnahme werde allerdings noch etwas Zeit brauchen, fügte er hinzu. Die Spatenstich für die Tiefgarage und das Untergeschoss sollten aber dennoch im Herbst erfolgen können. Im Frühjahr 2016 solle dann mit dem Bau der seniorengerechten Wohnungen im Erdgeschoss und den beiden oberen Stockwerken begonnen werden. Die beiden Häuser bekommen einen Garten und werden miteinander verbunden.
Das Projekt war bereits mehrmals mit Vertretern der Genehmigungsbehörde vorbesprochen worden, bis es jetzt zum Entscheid im Gemeinderat kommen konnte. Gegen das Konzept votierte einzig Josef Neumeier (Bürgerliche). Er sprach sich dafür aus, dass in der neuen Anlage auch eine Pflegeeinrichtung mit eingeplant und integriert werden sollte. "Haus Nord sollte bei Bedarf in ein Pflegeheim umfunktioniert werden können", forderte er und wies auf den demografischen Wandel und die damit verbundene ständig steigende Nachfrage nicht nur nach seniorengerechten Wohnungen sondern auch nach Pflegeplätzen hin. Bürgermeister Maurer hielt ihm entgegen, dass ja eine gemeindeeigene Pflegeeinrichtung für Hohenlinden, Forstern, Pastetten und Buch am Buchrain konzipiert werden solle, dass der Standort dafür aber nicht die Abtwiese sein werde.
Auf Nachfrage von Neumeiers Fraktionskollegin Johanna Seitz erklärte er, dass aber eine Wohnung in der neuen Anlage oder auch im gemeindlichen "Leiß-Haus" zu einem Tagespflegeplatz umfunktioniert werden könne. Er als Bürgermeister und die vier benachbarten Gemeinden seien sich auch im Hinblick auf die interkommunale Modellstudie "Älter werden auf dem Land" einig, dass in den kommenden Jahren eine landkreisübergreifende Pflegeeinrichtung realisiert werden müsse. "Wir sind auch an diesem Thema dran."
Die 24seniorengerechten Wohnungen auf der Abtwiese sollen bis zu drei Zimmer groß sein, vier davon speziell auf Rollstuhlfahrer zugeschnitten. In die Häuser sollen vier Appartements für Betreuungspersonal integriert werden. Die Wohnungen sind nicht ausschließlich für Senioren aus Hohenlinden gedacht, und es sei auch möglich, dass dort mehrere Generationen einzögen, wurde in der Sitzung erläutert. "Wichtig ist uns, dass sich die Bewohner dort künftig wohl fühlen und Leben und Kommunikation in den Häusern ist", so Bürgermeister Maurer. Deshalb seien auch Mehrzweckräume für Veranstaltungen, Aufenthaltsbereiche im Freien und der Garten geplant. Neben zwei für Krankentransporte geeigneten Aufzügen und teils automatischen Türen soll die Anlage mit einem Notrufsystem ausgestattet werden, um auch wirklich den Bedürfnissen von Senioren angemessen zu sein.
Unter den Zuhören der Sitzung stieß der Entwurf auf positive Resonanz, etwa bei Hermann Müller von der Senioren-Initiative "aktiv im Alter", der "die Planung gut" fand. Zweiter Bürgermeister Thomas Riedl (CSU) mahnte zur Eile. Seit dem Bürgerentscheid über den Standort Abtwiese 2010 sei bereits viel Zeit vergangen. Beim Bürgerforum im Wendlandhaus am Dienstag, 14. April soll der Entwurf mit interessierten Bürgern diskutiert werden.