Hohenlinden:Neun Jahre Gefängnis

Das Landgericht München II verurteilt einen 44-Jährigen wegen zwei Banküberfällen.

Neun Jahre Haft, so lautet das Urteil gegen einen Gitarrenbauer aus Niederbayern, den das Landgericht München II wegen schwerer räuberischer Erpressung verurteilt hat. Der 44-Jährige hatte im Oktober 2013 und im Frühjahr 2014 jeweils die Filiale der Raiffeisenbank in Hohenlinden überfallen und ausgeraubt. Außerdem hatte der Angeklagte zwei Überfälle auf eine Filiale der Raiffeisenbank im Landkreis Passau gestanden. Dabei war er stets mit einem ungeladenen Gasrevolver bewaffnet. Die Beute aus allen Taten betrug etwa 136 000 Euro. Er beglich damit fast ausschließlich Schulden und benutzte das Geld, um die drohende Zwangsversteigrung seines Hauses abzuwenden.

Die Banken, die der Gitarrenbauer ausraubte, kannte er von einer früheren Tätigkeit als Monteur einer Möbelfirma. Bewusst ausgewählt habe er die Kreditinstitute für die Überfälle nicht, hatte der 44-Jährige bei seiner Vernehmung erklärt. Er habe auch nie Gewalt angewendet - bis auf einmal. Eine Frau die beim ersten Überfall auf die Raiffeisenbank in Hohenlinden weglaufen wollte, hatte der fast zwei Meter große und breitschultrige Angeklagte in den Schwitzkasten genommen und zurück in die Bank gezogen. Dabei erlitt die Frau einen Kreuzbandriss. Eine Angestellte der Bank leidet noch heute an den Folgen der Überfälle. Sie war beide Male in der Filiale. Nach der ersten Tat war es ihr gelungen, innerlich wieder zur Ruhe zu kommen. Seit dem zweiten Überfalle ist die Frau traumatisiert und kann nicht mehr am Schalter arbeiten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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