Hohenlinden:Hohenlinden verhindert Kiesgrube

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Der Gemeinderat lehnt einen Antrag ab, wonach im Ortsteil Neumühlhausen eine Abbauanlage entstehen soll

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Der Hohenlindener Gemeinderat hat während seiner Sitzung am Montag einen Bauantrag für eine Kiesgrube im Gemeindegebiet abgelehnt. Es handelte sich dabei um Pläne auf einer 2,5 Hektar großen Fläche an der B12 in Neumühlhausen zum Kiesabbau, zur Wiederverfüllung und Rekultivierung. Die Gemeinde versucht bereits seit längerer Zeit, den Wildwuchs beim Kiesabbau durch neue Festlegungen im Flächennutzungsplan zu verhindern.

Die angestrebte Kiesabbauzone wurde vom Gemeinderat bereits vor einiger Zeit auf den Weg gebracht, Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) zufolge konnte sie bislang aber - auch wegen Einsprüchen aus der Bevölkerung - nicht realisiert werden. Die geplanten Kiesabbauzonen, durch welche die Gemeinde einen geordneten Kiesabbau sicher stellen und sich rechtlich besser gegen Vorhaben außerhalb der gewünschten Abbaugebiete schützen möchte, wurden also noch nicht ausgewiesen, weswegen sich der Gemeinderat während der jüngsten Sitzung mit einem entsprechenden Bauantrag überhaupt erst beschäftigen musste.

Nachdem dieser abgelehnt worden ist, wird der Antrag nun im Landratsamt geprüft. Maurer teilte mit, dass der Antrag aus Sicht des Bürgermeisters und der Gemeindeverwaltung derzeit nicht realisiert werden sollte, weil "öffentliche Belange" betroffen seien. Die am Kiesabbau interessierte Firma möchte dort in den nächsten acht Jahren jährlich 31 000 Kubikmeter (während der Woche und an Samstagen von sieben bis zwölf Uhr) abbauen und danach das Areal rekultivieren lassen, damit es wieder landwirtschaftlich genutzt werden kann.

Maurer teilte dazu mit, dass die Zufahrtstraße zur Kiesgrube zwar nach Plänen des Antragstellers asphaltiert werden sollte und die Straße mit einer speziellen Kehrmaschine regelmäßig gereinigt würde, um Verschmutzungen der Straßen und Staubbelastungen der Nachbarn zu vermeiden. Trotz dieser Schutzmaßnahmen und Abstandsflächen wären aber Lärm- und Staubbelästigungen der Anwohner und eine Verschmutzung der B12 möglich, so Maurer. Zudem seien die Erschließungskosten hoch, auch könnten Spaziergänger durch den Kiesabbau gestört werden, hieß es dazu vom Gemeindechef.

Maurer räumte ein, dass das Vorhaben zwar grundsätzlich genehmigungsfähig sei, die Gemeinde aber noch weitere Informationen vom Antragsteller zum Projekt brauche. Der Bürgermeister teilte zudem mit, dass die Antragsteller bislang noch keine Vorgespräche mit Vertretern der Fachbehörden zum Kiesabbau-Vorhaben geführt hätten, sondern zunächst die Haltung des Gemeinderats zum Antrag abwarten wollten. Gemeinderatsmitglied Rudi Woidich (CSU) regte an, dass die Gemeinde das Areal nicht für den Kiesabbau sondern für eine gewerbliche Nutzung und langfristig für eine teilweise Wohnbebauung ins Auge fassen könnte, was Maurer zufolge derzeit aber nicht vorgesehen sei. Alois Grabl (CSU) erinnerte daran, dass sich der Gemeinderat auf eine Kiesabbauzone geeinigt und einen Kiesabbau im nun beantragten Abbaugebiet schon damals abgelehnt habe.

Das Landratsamt als Genehmigungsbehörde muss den abgelehnten Antrag nun prüfen und köntne sich über den Beschluss des Hohenlindener Gemeinderats hinwegsetzen.

© SZ vom 29.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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