Hohenlinden:Gute Nachrichten für Fußballer

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Der Gemeinderat bleibt bei seiner Entscheidung für einen Kunstrasen

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Im Vorjahr hatte der Gemeinderat beschlossen, dass im Rahmen der Erweiterung des Sportzentrums ein Kunstrasenplatz entstehen soll. "Daran werden wir festhalten", sagte Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. "Wir haben uns mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt, ein Spielfeld in Kunststoffausführung ist belastbarer als ein Naturrasen." 2019 hatte es darüber hitzige Debatten gegeben, unter anderem, weil der Kunstrasenplatz teurer als ein normaler Rasenplatz ist. In Forstinning, wo es bereits einen Kunstrasenplatz gibt, habe man damit gute Erfahrungen gemacht, hatte Werner Ehrnstraßer vom VFB Forstinning damals erklärt.

Einige der neuen Gemeinderäte, die an den Debatten im vergangenen Jahr nicht teilgenommen hatten, stellten jetzt diese Entscheidung in Frage, unter anderem mit dem Hinweis auf das umstrittene Granulat. Mikroplastik dürfe nicht in das Grundwasser und bei Hochwasser nicht in den benachbarten Kapuziner Graben und die umliegenden Felder gelangen. Es sei eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt, hieß es. CSU-Gemeinderat Theodor Falterer erklärte dazu, dass über Teppich und Quarzsand nur einige Zentimeter Granulat auf einem Kunstrasenfeld aufgetragen würden. Dem Vorsitzenden des SV Hohenlinden zufolge könnte es nur über die Schuhsohlen der Fußballspieler in kleinen Mengen nach draußen getragen werden, aber nicht ins Grundwasser gelangen. Überdies gebe es dazu derzeit aber noch keine umweltschonendere Alternative, so Gemeinderat Falterer. Falls sich das in den nächsten Jahren ändere, könnte das alte Granulat abgesaugt und durch ein umweltschonenderes Material ersetzt werden. Der Kunstrasenplatz sei aber nötig, weil er belastbarer als Naturrasen sei und deshalb auch im Herbst und im milden Winter als Trainingsplatz genutzt werden könne, hieß es.

Bürgermeister Maurer und Bauamtsleiterin Beatrice Huber teilten mit, dass im Vorfeld der Planungen für die Neugestaltung des Sportareals Gutachten zum Lärmschutz und artenschutzrechtliche Untersuchungen erfolgen werden. Für die Anwohner des Sportzentrums werde es "beim Lärm besser als vorher werden", erklärte Maurer. Es sind Lärmschutzwände und geschlossene Carports als Schutz für die umliegende Wohnbebauung geplant. Nach Berechnungen zum Hochwasserschutz sei bei Überschwemmungen der Abfluss in den Kapuziner Graben gewährleistet. Zustände wie vor einigen Jahren, als Hochwasser aus dem Kapuziner Graben die Rasenspielplätze überflutete, soll es in Hohenlinden künftig nicht mehr geben. Am und neben den Kapuziner Graben würden Ausgleichsflächen geschaffen.

Maurer erklärte: "Unsere oberste Priorität hat der Bau des Kunstrasenspielfelds und der neuen Parkplätze." Erst im zweiten Schritt, für den es noch keinen Zeit- und Kostenplan gibt, soll die Erweiterung der Funktionsräume des in die Jahre gekommenen Vereinsheims des SV Hohenlinden folgen. Das alte Klubhaus soll teilweise abgerissen werden, aber erst wenn "wir uns das leisten können", so Maurer. Bauherr werde der SV sein. Der Gemeinderat stimmte schließlich der Änderung des Flächennutzungsplans und dem Planentwurf für einen neuen Bebauungsplan zu. Die Pläne sollen frühzeitig mit Vertretern der Fachbehörden besprochen werden.

© SZ vom 05.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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