Hohenlinden:Großprojekte kommen voran

Lesezeit: 2 min

Bürgermeister Ludwig Maurer verspricht unter anderem beim Hochwasserschutz Verbesserungen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Bürgermeister zieht positive Bilanz

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Die seniorengerechte Wohnanlage auf der Abtwiese ist fast fertig, die Neugestaltung der Ortsmitte und der Ausbau des Breitbandnetzes stehen kurz bevor - in der Gemeinde tut sich was: Bei der Bürgerversammlung am Montag im gut besuchten Wendlandhaus hat Ludwig Maurer (ÜWH) eine positive Bilanz gezogen: "Die wirtschaftliche Situation und das Gemeindeleben sind gut, wir stehen finanziell auch wegen der guten Steuereinnahmen 2016 und 2017 solide da, unsere Zahlen können sich sehen lassen, wir haben keinen Investitionsstau", sagte der Bürgermeister.

Das größte Projekt in der Historie der Gemeinde - die in Eigenregie entwickelte Seniorenresidenz - nimmt Konturen an, die Bauarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Nach der Gestaltung der Außenanlagen soll es im September einen öffentlichen Besichtigungstermin geben, bereits im Oktober sollen dann erste Mieter einziehen. Derzeit können sich Interessenten im Rathaus noch um eine der 24 Wohnungen und vier Appartements bewerben: "Die Nachfrage ist sehr gut, fast zwei Drittel der Wohnungen sind bereits vermietet." Die künftigen Wohnungsmieter seien hauptsächlich Senioren aus der Gemeinde, so der Bürgermeister, die vier Appartements sollen an Studenten vermietet werden. Der Kostenrahmen werde eingehalten, die Kosten für das teure Großprojekt seien "im Griff", auch wenn wegen der langfristigen Kreditfinanzierung die Pro-Kopf-Verschuldung auf 1424 Euro nach oben schnellt. Den neuen Schulden stehen Maurer zufolge aber Immobilien als solider Gegenwert gegenüber.

Im September soll darüber hinaus mit der seit Jahrzehnten geplanten Neugestaltung der Ortsdurchfahrt und -mitte ein weiteres ortsbildprägendes Vorhaben starten: Im ersten Bauabschnitt geht es um die Asphaltierung und Entwässerung von Straßen. Zuschüsse sollen in Kooperation mit der Bezirksregierung aus dem bundesweiten Städtebauförderprogramm "Soziale Stadt" fließen, vom bayerischen Förderprogramm "Aktive Zentren" hatte sich die Gemeinde abgewandt. Der zweite Bauabschnitt, der die Verlegung der Granitsteine, die Gestaltung des Kirchplatzes und den Landschaftsbau beinhaltet, soll nach der für 2018 geplanten Ausschreibung folgen: "Wir wollen die Neugestaltung der Ortsmitte schnell vorwärts bringen", sagte Maurer dazu.

Auch geplante Konzentrationsflächen, die künftig Wildwuchs beim Kiesabbau vermeiden sollen, und die dafür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans sollen forciert werden, um "nach leidvollen Erfahrungen" den Kiesabbau in geregelte Bahnen zu lenken. Zum Thema soll dann auch eine Informationsveranstaltung stattfinden. Der Hochwasserschutz soll laut Maurer ebenfalls "Schritt für Schritt verbessert" und der weitere Ausbau der Breitbandversorgung gestartet werden. In den nächsten Jahren spielen zudem neue Wohnbau-Entwicklungsgebiete und die Erweiterung des Sportgeländes eine Rolle, hieß es. Auch über einen zusätzlichen Kindergarten müsse diskutiert werden, sagte Maurer. Bei der Grundschule steht die Modernisierung des Altbaus auf der Agenda. Ärgerlich nannte Maurer, dass auch 2016 das Restmüllaufkommen in der Gemeinde weiter hoch lag: Es betrug 118 Kilogramm pro Bürger der Gemeinde, dies müsse sich ändern.

Der Sprecher des vor zwei Jahren probeweise gegründeten Seniorenbeirats Hermann Müller erinnerte daran, dass am 28. September ein neuer Seniorenbeirat für vier Jahre gewählt wird und sich Interessenten über 60 als Kandidaten für die Wahl der sieben Beiräte in die Bewerberliste im Rathaus eintragen lassen können.

Während der Diskussionsrunde kritisierte ein Grundbesitzer Maurers Stil bei Grundstücksverhandlungen an der Lagerhausstraße, was der Bürgermeister als einseitige Darstellung zurückwies. Ein Anwohner beschwerte sich über Sachbeschädigungen rund ums Jugendzentrum am Wendlandhaus, er forderte eine bessere Aufsicht, sonst werde er beim nächsten Vorfall die Polizei rufen. Maurer entgegnete, dass das Verhalten einiger Jugendlicher "nicht mehr mit jugendlichem Leichtsinn zu erklären ist", er aber kein Rezept dagegen wisse. Den Vorwürfen werde er aber nachgehen, versprach Maurer.

Für ihre sportlichen Leistungen geehrt wurden die erfolgreichen jungen Sportler Anna-Lena Vollbrecht, Melissa Lux und Kilian Mitterer.

© SZ vom 12.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: