Hohenlinden:Die Wogen sind geglättet

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Noch steht das historische Element auf seinem angestammten Platz. Das letzte Wort hat aber der Gemeinderat. (Foto: Endt)

Hohenlinden bezieht bei der Standortwahl des Kriegerdenkmals den Kriegerverein ein

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Der Streit um den Standort des Kriegerdenkmals geht in die nächste Runde. Nachdem im vergangenen Jahr in Erwägung gezogen wurde, das Denkmal zu versetzen, hatte sich das Thema im Ort zu einem Politikum entwickelt: mit Unterschriftenaktion und Versprechen des Bürgermeisters Ludwig Maurer (ÜWH), den Kriegerverein in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Inzwischen haben sich die Wogen aber wieder geglättet. In der jüngsten Gemeinderatsitzung teilte Maurer nun mit, dass am Donnerstag, 16. Juni, um 16 Uhr am Kriegerdenkmal eine Besichtigung mit Besprechung zur Standortfrage stattfinden soll. Dazu seien neben den Planern des beauftragten Fachbüros aus München sowie den Gemeinderatsmitgliedern auch Vertreter des Kriegervereins und der Kirchenverwaltung eingeladen.

Das Ziel des Treffens sei, den Stand der Dinge vor einer Entscheidung im Gemeinderat noch einmal intensiv gemeinsam zu erörtern: "Ich hoffe am 16. Juni auf eine sachliche Diskussion und auf gute Ergebnisse", sagte Maurer. Er teilte auch mit, dass die beauftragten Planer vom Büro Fischer-Heumann an dem Termin ihre Überlegungen zur Neugestaltung der Ortsmitte und zum künftigen Denkmalstandort vortragen und begründen werden.

Das Büro hatte den Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Ortsmitte gewonnen und damals unter anderem vorgeschlagen, das Kriegerdenkmal neben der Pfarrkirche und der Ortsdurchfahrt in der Dorfmitte als "wichtiges historisches Element" bei der Neugestaltung um einige Meter zu verlegen. Außerdem sollte mit flankierenden Maßnahmen wie dem Aufstellen von Sitzbänken der Ortskern aufgewertet werden. Landschaftsplanerin Eva Fischer hatte dazu vor einigen Monaten vorgeschlagen, das Denkmal um einige Meter in den Bereich des westlichen Kirchenvorplatzes zwischen Kirche, Friedhofsmauer, Sparkassenfiliale und Ortsdurchfahrt zu verlegen, um den dortigen Platz neben einer dann verkehrsberuhigten Straße schöner zu gestalten.

Der Vorschlag eines neuen Standorts stieß aber damals bei einigen Vertretern des Kriegervereins auf wenig Gegenliebe. Sie sammelten Unterschriften und forderten die Beibehaltung des alten Standorts sowie eine Einbeziehung in etwaige Standortgespräche. Nach mühsamer Suche hat die Reservistenkameradschaft inzwischen zumindest mit Thomas Heidfeld einen neuen Vorsitzenden gefunden. Er hat inzwischen den bislang kommissarisch agierenden Vorsitzenden Peter Speckmaier abgelöst und soll nun dabei helfen, die schwierige Standortfrage des Denkmals bei den Gesprächen mit den Planern und Vertretern der Gemeinde auch im Sinne der Mitglieder zu lösen.

Bürgermeister Maurer teilte am Montag mit, dass es sich bei dem umstrittenen Kriegerdenkmal an der Kirche um ein Denkmal im Eigentum der Gemeinde handelt, für das deshalb die Gemeinde zuständig sei und um dessen Erhalt sich aus diesem Grund auch die Gemeinde kümmern müsse. Er ließ zudem durchblicken, dass es bei der aktuellen Entwurfsplanung der Neugestaltung der Ortsmitte derzeit so aussehe, als ob das Denkmal "nicht auf den Meter genau auf dem bisherigen Platz stehen bleiben" könne. Der Bürgermeister stellte zudem noch klar, dass das letzte Wort zur umstrittenen Verlegung des Kriegerdenkmals im Rahmen der Neugestaltungen letztlich der Gemeinderat haben wird.

© SZ vom 03.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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