Hohenlinden:Der beste Platz

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Die angedachte Verlegung des Kriegerdenkmals im Zuge der Ortsmittengestaltung stößt auf Widerstand in der Gemeinde

Wie sollen die neue Ortsmitte und die Ortsdurchfahrt künftig aussehen, wie soll der Platz vor der Pfarrkirche neu gestaltet werden, und wo sollen künftig Parkplätze und das Kriegerdenkmal ihren Platz finden? Der Gemeinderat hat am Montag den Zwischenstand der von den Münchner Landschaftsarchitekten Eva Fischer und Michael Heumann präsentierten Entwurfsplanung für die neue Ortsmitte einstimmig zur Kenntnis genommen. Am 12. Januar werden die Planer mit Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) das Konzept im Rahmen einer Informationsveranstaltung Anwohnern und Bürgern erläutern. "Wir sind auf einem gutem Weg, wenn wir die Ortsmitte aber umgestalten wollen, müssen wir auch Diskussionen zu Details und Veränderungen in Kauf nehmen", sagte Maurer dazu.

Derzeit sorgt die von den Planern im Zusammenhang mit der Verkehrsberuhigung auf dem Vorplatz der Kirche vorgeschlagene Verlegung des Kriegerdenkmals vor allem in den Reihen des Krieger- und Soldatenvereins für Unmut. Der kommissarische Vorsitzende und frühere Kreis- und Gemeinderat Peter Speckmaier hat bereits mehr als 200 Unterschriften für den Erhalt des alten Standorts gesammelt. Eine von den Planern angeregte Verlagerung des Denkmals auf den neuen Dorfplatz vor der Kirche im Areal zwischen Pfarrkirche und Sparkassenfiliale bezeichnete Speckmaier am Montag als nicht akzeptabel. Der Kriegerverein hatte sich bereits im September schriftlich gegen Veränderungen des Denkmalstandorts an die Gemeinde gewandt und im Oktober einstimmig im Vorstand einen Beschluss für den alten Standort gefasst. "Es ist klar, dass es Diskussionen geben wird, der Gemeinderat hat dazu aber noch nichts beschlossen", sagte Maurer. Man werde nicht gegen den Willen der Vereine handeln, erklärte der zweite Bürgermeister Thomas Riedl (CSU). Die Architektin Eva Fischer - das Planungsbüro Fischer-Heumann hatte im Januar den Ideenwettbewerb für die neue Ortsmitte gewonnen und den Auftrag für die Entwurfsplanung erhalten - erläuterte, dass die teilweise verkehrsfreie Gestaltung des Kirchenvorplatzes ein Kernpunkt der Planung ist. Zur Aufwertung der Ortsmitte sollen die im Bereich vor der Kirche und der Bankfiliale parkenden Autos samt der Zufahrt verschwinden und durch Sitzbänke oder feste Poller künftig komplett vom Platz verbannt werden.

Die Planerin fügte hinzu, dass vor der neuen und auch vor der alten Kirche umgestaltet und "neu sortiert" werden soll, um mehr Ordnung und Qualität reinzubringen und den Platz neu zu inszenieren." Vor der Kirche herrsche eine chaotische Parkplatzsituation, kommentierte Bürgermeister Ludwig Maurer, "da parkt derzeit Gott und die Welt", obwohl am Rathaus und Mehrzweckplatz viele Parkplätze in der Nähe vorhanden seien. Zur Debatte um das Kriegerdenkmal sagte er, es werde ihm derzeit im Ort zu viel Stimmung gemacht bei diesem Thema, ähnlich wie früher bei der Diskussion über den neuen Maibaum-Standort, der inzwischen als gute Lösung akzeptiert werde. Er betonte, die Verlegung des Kriegerdenkmals sei aber - entgegen anders lautender Gerüchte im Ort - noch nicht beschlossen sei. "Es ist nur ein Vorschlag."

© SZ vom 04.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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