Höherer Bedarf prognostiziert:Unter Druck

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In Ebersberg werden die Plätze für die Mittagsbetreuung knapp

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Gute Nachrichten für Eltern gab es im Familienausschuss des Stadtrates. Wie Anna Maria Pfleger von der zuständigen Abteilung im Rathaus berichtete, fanden im aktuellen Betreuungsjahr alle Bewerber einen Platz, egal ob in Krippe, Kindergarten, Hort oder Mittagsbetreuung. Allerdings wird gerade bei den Angeboten für Schüler in den kommenden Jahren mit erhöhter Nachfrage gerechnet, weshalb bald neue Räume benötigt werden.

Derzeit gibt es in den fünf Einrichtungen, die in der Kreisstadt Krippenbetreuung anbieten, 124 Plätze. Belegt sind davon aktuell nur 88, erfahrungsgemäß werden aber einige davon während des laufenden Betreuungsjahres besetzt, etwa wenn Eltern mit kleinen Kindern neu in die Stadt ziehen. Dies gilt auch für die Kindergartenplätze, von derzeit 391 sind aktuell 359 belegt, auch dies werde sich wohl bis kommenden Sommer noch ändern.

Sowohl bei Krippe wie bei Kindergärten sind die freien Plätze allerdings nicht gleichmäßig verteilt. So gibt es zwar für alle Familien, die Kinderbetreuung brauchen, einen Platz, aber nicht unbedingt in der Wunscheinrichtung. So sind beispielsweise beide Kindergartengruppen in der Villa Emilia am Volksfestplatz bereits voll belegt, auch in St. Sebastian und St. Benedikt sowie im Waldkindergarten ist derzeit nichts mehr frei. Einige Plätze gibt es noch in Oberndorf, doch die Kita im alten Schulhaus ist nur eine Übergangslösung. Ihre Betriebserlaubnis läuft zwar noch bis übernächsten September, bis dahin, so Pfleger, müsse aber eine dauerhafte Einrichtung als Ersatz geschaffen werden. Diese könnte entweder auf dem Oberndorfer Schulgrundstück entstehen oder neben dem neuen BRK-Gebäude am westlichen Stadtrand. Dort ist im Bebauungsplan bereits eine "Gemeinbedarfs-Fläche" eingezeichnet, die etwa zum Bau einer Kinderbetreuungseinrichtung genutzt werden könnte.

Gut möglich, dass sogar beide Vorhaben umgesetzt werden, also ein Neubau in Oberndorf und einer beim BRK. Grund ist zum einen der erwartete Zuzug in den kommenden Jahren, aber auch die Geburtenzahlen in der Stadt sind gestiegen. Dies beträfe sowohl den Kindergarten- wie den Krippenbereich. Pfleger stellte dazu ein neues Förderprogramm des Freistaates vor, das für genau diese Einrichtungen Mittel bereithält. Bislang gab es für neue Betreuungseinrichtungen für Null- bis Sechsjährige Fördergeld in Höhe von bis zu 35 Prozent der Kosten. Aus dem neuen Fördertopf könnten weitere 35 Prozent kommen, wenn die entsprechenden Projekte bis spätestens zum 31. August des übernächsten Jahres beantragt sind.

Deutlich schneller muss die Stadt allerdings im Bereich Schülerbetreuung aktiv werden. Zwar gibt es auch hier aktuell noch freie Plätze, allerdings nur sehr wenige. 296 Schüler besuchen derzeit einen Hort oder die Mittagsbetreuung in der Schule, insgesamt stehen 309 Plätze zur Verfügung. "Der Druck ist hier besonders hoch", konstatierte Pfleger, und er dürfte durch die steigenden Schülerzahlen wohl bereits im kommenden Schuljahr noch zunehmen.

Wichtig sei daher, dass die zusammen mit der neuen Turnhalle an der Floßmannstraße entstehenden Räume für Mensa und Mittagsbetreuung so bald wie möglich benutzbar seien. Langfristig müsse man aber weitere Räume für die Mittagsbetreuung finden, diese könnten etwa im ehemaligen Lehrerwohnhaus neben der Schule eingerichtet werden. Allerdings wäre dazu ein umfangreicherer Umbau erforderlich, derzeit nutzt die Stadt das Haus als Unterkunft für Obdachlose.

© SZ vom 21.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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