Höhere Löhne:Wohl bekommts

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Beschäftigte in den Brauereien sollen besser bezahlt werden

Wer in den drei Brauereien im Landkreis in der Produktion und im Vertrieb von Bier arbeitet, soll mehr Geld verdienen. Für die Beschäftigten in der Markt Schwabener Privatbrauerei Schweiger, beim Wildbräu Grafing und beim Herrmannsdorfer Schweinsbräu sowie die anderen 136 oberbayerischen Brauereien fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jetzt eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent. Azubis sollen 50 Euro mehr pro Monat und Lehrjahr bekommen. "Vom Münchner Hofbräu über Augustiner und Spaten-Franziskaner bis hin zu Paulaner - wir haben in der Region weltbekannte Marken, aber auch viele mittelständische und kleine Betriebe", sagt Mustafa Öz von der NGG München.

Steigende Löhne seien enorm wichtig, um Fachkräfte und Qualität in der Branche zu halten, so der Gewerkschafter. Dabei könne sich die Branche und ihre "Bier-Leistung" sehen lassen: Nach Angaben des Bayerischen Brauerbundes wurden in Südbayern allein zwischen Januar und September vergangenen Jahres knapp 13 Millionen Hektoliter produziert. Jedes vierte in Deutschland gebraute Bier kommt laut amtlicher Statistik aus dem Freistaat - und jede zweite Braustätte steht hier.

"Dass bayerisches Bier besonders schmeckt, hat sich weltweit herumgesprochen. Die Branche ist enorm vielfältig, was die Biersorten aber auch die Vermarktung angeht. Dabei liegen alkoholfreie Sorten besonders im Trend. Auch der Export ist auf Wachstumskurs", erklärt Öz. So lag der Anteil der Ausfuhren im Jahr 2016 bei 22 Prozent - zehn Jahre zuvor waren es laut Brauerbund noch knapp 13 Prozent. Ein zunehmender Teil der Produktion ist dabei für den chinesischen Markt bestimmt. Öz: "Egal, ob Helles, Weißbier, Alkoholfreies oder eines der Spezialbiere: Wer Hopfen und Malz mag, kommt an bayerischem Bier nicht vorbei. Gut 500 Jahre nach dem Reinheitsgebot sei es an der Zeit, dass die Beschäftigten für gute Arbeit auch einen soliden Aufschlag beim Lohn bekommen." Die Tarifrunde für die bayerische Brauwirtschaft hat an diesem Montag in München begonnen.

© SZ vom 06.02.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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