Gründungsbilanz:Viele neue Chefs, wenig neue Firmen

IHK präsentiert Statistik für den Landkreis

Die Gründungsdynamik im Landkreis Ebersberg hat sich im vergangenen Jahr nicht verändert. Wie die IHK für München und Oberbayern mitteilt, meldeten insgesamt 1231 Personen ein Gewerbe an, genauso viele wie schon 2016. Zwar sind die Firmenneugründungen leicht um 1,7 Prozent auf 1112 gesunken, im Gegenzug haben aber die Betriebsübernahmen stark zugelegt. Insgesamt gab es 119 Übernahmen bestehender Betriebe, ein Plus von 19 Prozent. Oberbayernweit sind nur in der Stadt Rosenheim und im Landkreis Bad Tölz die Übernahmen stärker gewachsen. Die meisten Neugründungen gibt es bei Dienstleistungen (259) und im Handel (185), bei den Betriebsübernahmen liegen das Gastgewerbe (36) und das Baugewerbe (28) vorne.

Ausschlaggebend für die niedrige Gründungsdynamik ist laut IHK die Konjunktur: "Der Arbeitsmarkt im Großraum München bietet Vollbeschäftigung. Erfahrungsgemäß sinkt damit das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit und den damit verbundenen Risiken", sagt Sonja Ziegltrum-Teubner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg. Alteingesessene Betriebe seien bedroht, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko übernehmen wollen. Das Plus bei den Betriebsübernahmen sei aber ein gutes Signal. Positiv sei der Trend zur besseren Vorbereitung, unter anderem durch Angebote wie die IHK-Gründermesse und Beratungen der Kammer. "Jungunternehmer steigern so ihre Erfolgsaussichten", ist die Parsdorfer Unternehmerin überzeugt. Der Trend zur Gründung im Nebenerwerb zeige, dass die Gründer überlegter handeln. "So testen sie parallel zu einem bestehenden Arbeitsverhältnis, ob das angepeilte Geschäftsmodell tragfähig ist", erklärt Ziegltrum-Teubner. Die IHK-Gründerbilanz beruht auf Daten des Statistischen Landesamts.

© SZ vom 01.06.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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