Großprojekt in Vaterstetten:Im Norden nichts Neues

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Auf dem Acker rechts im Bild soll Vaterstettens neues Gewerbegebiet wachsen, doch das kann dauern. (Foto: Christian Endt)

Vaterstettens Gewerbegebiet an der A94 muss bis nach der Landtagswahl warten

Von Wieland Bögel, Vaterstetten/München

Die Großgemeinde Vaterstetten muss sich mit ihren Gewerbeplänen weiter gedulden. Grund ist, dass der dafür nötige Grundstückstausch mit dem Freistaat noch nicht zustande gekommen ist. Da nun die letzte Sitzungswoche vor der Landtagswahl zu Ende gegangen ist, wird in der Sache erst die nächste Staatsregierung entscheiden.

Im Vaterstettener Rathaus gibt man sich gelassen, Wirtschaftsförderer Georg Kast betont, man sei weiter im Zeitplan. Dieser sehe vor, dass die Grundstücke bis Ende des Jahres ihre Besitzer wechseln. Die Gemeinde und eine Investorenfirma wollen eine Fläche nördlich der A 94 entwickeln, die derzeit vom Staatsgut Grub genutzt wird. Dieses würde dann auf ein Grundstück zwischen Parsdorf und Neufarn umziehen, welches die Investoren vor einigen Jahren erworben haben.

Eigentlich sollte der Tausch längst passiert sein, doch der Termin wurde immer weiter verschoben, letzte Chance vor der Wahl wären die Sitzungen der vergangenen beiden Wochen gewesen. Dass das Geschäft nicht zustande kam, liegt laut Kast auch am Geld. Denn der Freistaat verlangt neben dem Tauschgrundstück auch einen finanziellen Ausgleich, da man in München wohl der Meinung ist, die Flächen seien unterschiedlich viel wert. Wie viel, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Trotz des Optimismus im Rathaus könnte die Verzögerung die Planung des Gewerbegebietes über den Haufen werfen, jedenfalls teilweise. Sollte sich die Bildung einer neuen Regierung zu lange ziehen und der Flächentausch vielleicht erst im kommenden Jahr wirksam werden, wäre zumindest ein seit vergangenem Herbst groß verkündetes Prestigeprojekt hinfällig: Ein Standort von BMW in Vaterstetten. Dies bestätigt auch Kast, der Autobauer, der ein Logistikzentrum an der A 94 errichten will, werde dies nur tun, wenn der Baubeginn im kommenden Frühling möglich sei. Weniger kritisch sei der Zeitplan des zweiten Interessenten, eine Maschinenbaufirma aus München, die in Vaterstetten einen Produktionsstandort aufbauen möchte. Dies sei auf jeden Fall möglich, ist man im Rathaus überzeugt - jedenfalls solange eine neue Staatsregierung bei Tauschflächen für Gewerbegebiete die gleiche Politik verfolgt, wie die jetzige.

© SZ vom 29.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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