Grafing - Der Umbau des alten Elkofener Schulhauses zum Kindergarten kann starten. In seiner jüngsten Sitzung hat der Grafinger Bauausschuss das Budget von knapp 1,6 Millionen Euro freigegeben. Das sind knapp 300 000 Euro mehr als vor einem Jahr veranschlagt. Allerdings bekomme das Haus auch eine moderne Pelletheizung, erklärte Yvonne Magdon aus dem Bauamt. Auch Teile der technischen Gebäudeausstattung hätten sich bei der Detailplanung als teurer herausgestellt. Alleine ist Grafing bei der Finanzierung jedoch nicht. Im Rathaus rechnet man mit einer Förderquote von bis zu 50 Prozent.
Wer noch im alten Elkofener Schulhaus die Bank gedrückt hat, dürfte es nach dem Umbau kaum wiedererkennen: Auf mehr als 430 Quadratmetern lässt die Stadt Wände herausreißen, den Brandschutz auf Vordermann bringen, Sanitäranlagen sanieren, die Treppe reparieren, die Böden erneuern und neue Türen verbauen. Ebenfalls auf dem Plan steht der Einbau einer Lüftungsanlage und einer neue Dachdämmung sowie eines zweiten Fluchtwegs über eine zusätzliche Außentreppe. Der Zugang zum Gebäude erfolgt in Zukunft über die Eingangstüre an der Oberelkofener Straße. Die Türe zum bestehenden Treppenhaus wird zu einer Art Garteneingang.
Mit Beginn des Kindergartenjahres 2019/20 sollen in dem Haus zwei Gruppen eröffnen. Träger ist die Evangelische Kirche. Das pädagogische Konzept richtet sich nach der sogenannten "Prämisse des Situationsansatzes". Dabei "soll die Persönlichkeit der Kinder gefördert werden, wobei die pädagogische Angebote vorwiegend aus Situationen entwickeln werden, die für die Kinder bedeutsam sind", erläutert die Bauausschuss-Beschlussvorlage. "Daher sieht die Raumkonzeption ein vorwiegend 'offenes Haus' mit kleineren Rückzugsorten vor."
Der Umbau ist keine Reaktion auf die aktuelle Problematik von mindestens elf fehlenden Grafinger Kindergartenplätzen. Auch die Planungen für eine zweite Gruppe im Straußdorfer St. Margareth-Kindergarten ist von Elkofen unabhängig. Den grundsätzlichen Beschluss für den Elkofener Umbau hatte der Stadtrat bereits im Juni vergangenen Jahres gefasst. Ursprünglich wollte der Stadtrat das Schulhaus bereits im Jahr 2010 sanieren. Doch so kurz nach der Finanzkrise reichte das Geld nicht.