Geothermie:Poinger Erdbeben hat Folgen in Puchheim

Die Poinger Erdbeben haben nun auch Auswirkungen auf ein geplantes Geothermieprojekt in der Region. In Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck) hat sich am Sonntag bei einem Bürgerentscheid eine klare Mehrheit gegen eine Geothermie-Anlage ausgesprochen. 44 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich an der Abstimmung, davon stimmten mehr als 75 Prozent gegen die Erdwärmenutzung. Die Bürgerinitiative, die gegen das Projekt mobil gemacht hatte, hatte vor allem die Poinger Beben als Grund angeführt. Zuletzt waren in Poing und den Nachbargemeinden im Herbst 2017 leichte Erschütterungen spürbar gewesen, davor hatte es auch schon mehrere kleinere Erdbeben gegeben. Ob tatsächlich die Geothermie die Beben ausgelöst hat, konnte bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden - es gilt allerdings als der naheliegendste Erklärungsversuch in der ansonsten tektonisch sehr stabilen Schotterebene. Außerdem wurde das Epizentrum nahe an der Stelle lokalisiert, wo das abgekühlte Wasser aus der Geothermieanlage wieder zurück in den Boden geleitet wird. Um die Zusammenhänge genauer zu beleuchten, wollen Fachleute vom Leibniz-Institut für angewandte Geophysik im kommenden Jahr ein Forschungsprojekt in Poing und Pliening starten.

© SZ vom 24.07.2018 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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