Gemeinderat Poing:Solarleuchten im Lerchenwinkel

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Das Gremium trifft Entscheidung über Lampenart

Wie soll die Beleuchtung im Wohngebiet W7, dem Lerchenwinkel, aussehen? Die Antwort lautet: Solartechnik. Darauf einigte sich nun der Poinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Drei Aspekte seien bei der Entscheidung zu berücksichtigen, sagte Bürgermeister Thomas Stark (parteilos): Ökologische, wirtschaftliche und technische. Bei der ökologischen Abwägung weist die Energieagentur Ebersberg in einer Stellungnahme darauf hin, dass bei einer kabelgebundenen LED-Lösung die Umwelt stark belastet wird. Bei einer Lebensdauer von zehn Jahren stehen etwa 304 Kilo Kohlenstoffdioxid bei einer konventionellen Stromerzeugung etwa 70 bis 140 Kilo Kohlenstoffdioxid bei einer Stromerzeugung durch Solartechnik gegenüber. Außerdem bleibt bei einer LED-Leuchte nach deren Lebensdauer wesentlich mehr Müll übrig als bei einer Solarleuchte, wie Johann Lichtl in der Sitzung erklärte. Seine Firma "HL-Lichttechnik" ist mit der Planung des Lichtkonzepts beauftragt.

Aus wirtschaftlicher Sicht hielt die Gemeindeverwaltung fest, dass ausgehend von einer optimistisch geschätzten Lebensdauer der Solarakkus von 15 Jahren die Solarleuchten rentabler sind als eine kabelgebundene Lösung. Müssten die Akkus jedoch früher ausgetauscht werden, würde sich die Preisdifferenz nahezu auf Null relativieren. Technisch betrachtet verwies Lichtl auf die große Flexibilität in der Helligkeit, die Solarleuchten liefern. Außerdem werde durch diese Variante gewährleistet, dass sich die Gemeinde die endgültigen Standorte der Leuchten noch offen halten kann - im Gegensatz zu einer kabelgebundenen Lösung, bei der die Leuchtstandorte bei Verlegung der Kabel bereits feststehen müssen. Da die Hochbauplanung für den Lerchenwinkel noch nicht abgeschlossen ist, spreche das also für eine Solarbeleuchtung, so die Gemeindeverwaltung. Eine Anfrage der Verwaltung in den Rathäusern in Kirchheim und Eching, in deren Gemeindegebiet bereits eine Solarbeleuchtung installiert ist, ergab: Beide Kommunen sind bislang sehr zufrieden.

Bei der anschließenden Abstimmung folgten alle Gemeinderäte der Empfehlung der Verwaltung und entschieden sich für eine Lichtplanung mittels Solarleuchten. Im Zuge der Tiefbauarbeiten sollen zusätzlich ein Leerrohrsystem angelegt werden. Bei Bedarf könnten dort immer noch Stromkabel verlegt werden - ein Vorgehen, das bei gegenwärtigen Planungen für Baugebiete üblich ist, so Bürgermeister Stark.

© SZ vom 06.06.2020 / FEJO - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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