Erding:Hungrig auf Bildung

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Die drei Gymnasien Erdings sind randvoll - und stoßen bald an den Grenzen ihrer Kapazitäten. Dank der FOS/BOS erfreuen sich auch Realschulen wachsender Beliebtheit.

Antonia Steiger

Die Erdinger Schüler sind bildungshungrig. Der Run auf die weiterführenden Schulen hält unvermindert an, Gymnasien und Realschulen müssen gewaltige Ströme bewältigen. Zum Halbjahr wird die FOS/BOS in ihr neues Schulhaus umziehen. Dann entspannt sich die Situation am Korbinian-Aigner-Gymnasium an der Sigwolfstraße, wo die FOS/BOS das Untergeschoss belegt. Eng ist es auch an den anderen weiterführenden Schulen.

Der Run auf die weiterführenden Erdinger Schulen hält an - die Schüler sind bildungshungrig. (Foto: iStockphoto)

13 fünfte Klassen und damit eine mehr als im vergangenen Jahr begrüßen die beiden Erdinger Gymnasien, in Dorfen sind es wieder sechs Eingangsklassen. Jedes Zimmer ist belegt, Fachräume werden zu Klassenzimmern, am Anne-Frank-Gymnasium gibt es in der Oberstufen fast nur Wanderklassen. Am Dorfener Gymnasium fehlten neun Unterrichtsräume, sagt Direktor Gerhard Motschmann.

Und der Zulauf wird anhalten, davon sind Motschmann, Helma Wenzl, Direktorin des Anne-Frank-Gymnasiums, und Andrea Hafner, stellvertretende Direktorin des Korbinian-Aigner-Gymnasiums, überzeugt. Die Übertrittsquoten steigen, auch der Zuzug hält an. Noch in den Sommerferien haben sich Schüler am Anne-Frank-Gymnasium gemeldet, die mit ihren Eltern nach Erding gezogen sind.

Noch bis Ende Februar belegt die FOS/BOS 17 Klassenzimmer im Untergeschoss am Korbinian-Aigner-Gymnasiums, dann soll der Neubau neben der Berufsschule Erding fertig sein. Die Monate bis dahin werden jedoch nicht einfach angesichts der sieben Eingangsklassen am Korbinian-Aigner-Gymnasium.

Acht Klassen der neunten und zehnten Jahrgangsstufe werden in Containern unterrichtet. "Den ganz Kleinen wollten wir das nicht zumuten", sagte Hafner. Auch die Belegung der Turnhalle, die man sich mit FOS/BOS teilt, erfordere eine gute Organisation. Die Schule erreiche langsam eine kritische Größe, sagt Hafner. 1260 Schüler gehen im neuen Schuljahr ins Korbinian-Aigner-Gymnasium, 1217 an das Anne-Frank-Gymnasium und 1377 nach Dorfen.

Der Erfolg des Gymnasiums schmälert indes nicht den Erfolg der Realschule: Auch die Herzog-Tassilo-Realschule verzeichnet Zulauf, wie der Schulleiter Michael Altmann sagt. 46 Klassen drängen sich in dem Gebäude, das vor eineinhalb Jahren einen Anbau erhalten hat, darunter sieben Eingangsklassen mit 205Schülern. Man befinde sich an der Kapazitätsgrenze, sagt Altmann. Er sei jedoch froh darüber, dass sich die Realschule dank ihrer Berufsorientierung einer so großen Beliebtheit erfreue.

Zwei schwierige Jahre stehen vor der Schule, dann werden zwei starke Jahrgänge die Schule verlassen haben. "Es wird eine gewissen Entspannung eintreten", glaubt Altmann. Eng gepaart mit dem Erfolg der Realschule ist der der FOS/BOS: Dass man nun in Erding über die Realschule zum Fach- und zum allgemeinen Abitur kommen kann, mache die Realschule noch attraktiver, glauben Altmann und auch Motschmann.

Auch an der FOS/BOS ist es eng, doch im Februar ist der neue Bau fertig: "Wir freuen uns sehr auf unsere neue Schule", sagte Josef Schlemmer von der Schulleitung. Bis dahin würden "alle Kapazitäten" genutzt. "Es ist kein kleines Zimmerchen mehr frei." Auch in der Berufsschule sind drei FOS/BOS-Klassen untergebracht, dazu seien Fachräume in Klassenzimmer verwandelt. Im kommenden Schuljahr bietet die Schule eine FOS13 mit sozialem Zweig an und ein kombinierte BOS/FOS 13 für den Zweig Wirtschaft, in der es noch ein paar freie Plätze gibt, wie Schlemmer sagt.

© SZ vom 09.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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