Entscheidung am Donnerstag:Ein bisschen mehr Waldesruh

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Seit 15 Jahren unterstützt der Förderkreis das Museum Wald und Umwelt in Ebersberg, nun will er sich neu aufstellen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

In der Kreisstadt gibt es vieles, was es anderswo nicht gibt und darum eine Reise wert ist. Ganz vorne auf der Liste dieser Dinge steht das Museum für Wald und Umwelt, es hat sich in den 14 Jahren seines Bestehens zu einem Besuchermagneten entwickelt. Dass es das Museum aber überhaupt gibt, ist zu einem bedeutenden Teil dem Förderkreis zu verdanken, einer Gruppe aus engagierten Bürgern, die sich ein Jahr vor der Eröffnung des Museums genau dieses Ziel auf die Fahnen geschrieben hatten.

Geplant war das Ebersberger Waldmuseum da schon länger, bereits 1987 entstand im Stadtrat Ebersberg die Idee, die Stadt am Rande des Forstes solle in einem eigenen Museum nicht nur die Geschichte dieses Waldes, sondern auch aktuelle Umweltthemen darstellen. Ein Standort für die neue Bildungseinrichtung war noch relativ einfach zu finden, auf der Ludwigshöhe in unmittelbarer Nähe des Forstes wurde an dem Museum seit dem Spatenstich im Jahr 1994 gebaut.

Bereits 1995 gab es die Hebfeier für das denkmalgeschützte Jägerhäusl aus Buch. Das auf die Ludwigshöhe umgezogene Haus, das um das Jahr 1740 entstand, ist seitdem der erste Anblick für alle Museumsbesucher. Bis man dort allerdings die ersten Besucher zu Gesicht bekommen konnte, dauerte es noch fast ein Jahrzehnt.

Eigentlich hätte das Museum zwei Jahre nach der Hebfeier eröffnet werden sollen. Doch die angespannten städtischen Finanzen verzögerten dies erheblich. Anfang 1996 verhängte der Stadtrat quasi einen Baustopp über zwei laufende Projekte. Neben dem Waldmuseum traf es damals auch das Brennereigebäude im Klosterhof. In beide Gebäude sollte, bis sich die Stadtkasse wieder etwas gefüllt hatte, nur das Allernötigste investiert werden.

Diese Pause dauerte dann sogar länger, als es die Stadträte wohl im Sinn hatten. Der Eröffnungstermin wurde Jahr für Jahr immer weiter hinausgeschoben. Gleichzeitig wurde das Konzept erweitert: 1999 beschloss der Ebersberger Stadtrat, neben dem Museum auch eine Umweltstation einzurichten - nicht zuletzt, weil es dafür Fördermittel vom Umweltministerium gab.

2002 schien die Eröffnung in greifbare Nähe gerückt - doch erneut drohte die Haushaltslage der Stadt die Geschichte der Verzögerungen fortzusetzen. Anfang 2003 gründete darum der frühere Landrat Hans Vollhardt, in dessen Amtszeit als Ebersberger Bürgermeister der Beginn des Projektes Waldmuseum fällt, den Förderkreis, zusammen mit Jochen Carl, der damals Kreisvorsitzender des Bundes Naturschutzes war, sowie Dieter Mayerl, damals im Umweltministerium tätig. Der Verein stieß auf großes Interesse, schon bei der Gründungsversammlung konnte man 50 Mitglieder gewinnen. Ein knappes Jahr später, im Mai 2004, wurde das Museum eröffnet.

Der Vereinszweck des Förderkreises hat sich seit damals nicht geändert: "Hilfestellung bei Verwaltung und Organisation des Museums", darunter fällt auch und besonders die Organisation von Ausstellungen. Diese sind auch sehr beliebt, nahmen etwa bei der Ausstellung "Denkmäler im Forst" im vergangenen Jahr insgesamt 450 Personen an einer Führung teil.

Trotzdem wird es die Förderkreis-Ausstellungen wohl in Zukunft nicht mehr in der gewohnten Form geben - wenn überhaupt. Das kündigte Vereinsvorsitzender Vollhardt im Februar im Umweltausschuss an. Das Problem sei der Nachwuchsmangel: "Wir haben eine äußerst dünne Personaldecke und es gibt kaum jemanden U 80", so Vollhardt damals, "ich habe keine Ahnung, ob und wie wir unsere Arbeit fortsetzen können."

Genau um diese Frage geht es am Donnerstag, 14. Juni, auf der Mitgliederversammlung des Förderkreises. Beginn ist um 19.30 Uhr - natürlich im Museum auf der Ludwigshöhe.

© SZ vom 13.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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