Einstimmiger Beschluss:Endlich was Gescheites

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Feuerwehr soll zentrale Ausbildungsstätte bekommen

Uli Proske war es schließlich, der Klartext sprach: Eine zentrale Ausbildungsstätte für die Feuerwehren im Landkreis wäre eigentlich schon seit vielen Jahren dringend nötig, "mia ham vui, aber nix Gscheids", sagte Proske am Dienstag im Ausschuss für Liegenschaften, Schulbauten und Vergaben. Dort sitzt er zwar eigentlich in seiner Funktion als SPD-Kreisrat, doch als langjähriger Kommandant der Feuerwehr in der Kreisstadt brachte er auch Expertenwissen ein. Ohnehin war im Gremium unbestritten, dass sich bei der Feuerwehr etwas tun muss. Einstimmig fiel die Entscheidung, dass geprüft werden soll, wo eine zentrale Ausbildungsstätte entstehen könnte, wie groß sie sein müsste und welche Übungsanlagen dort untergebracht werden könnten. Auch eine Kostenkalkulation soll den Kreispolitikern dann gleich vorgelegt werden.

Kreisbrandrat Andreas Heiß hatte im Herbst bei der Kommandantendienstversammlung das Problem mit den Fortbildungen bei der Feuerwehr angesprochen. Nicht nur die Kurskapazitäten an den staatlichen Feuerwehrschulen seien viel zu knapp, auch die Bedingungen für die Ausbildung im Landkreis selbst seien schwierig, so Heiß. Schulungen müssten im ganzen Landkreis verstreut angeboten werden, nicht nur die Teilnehmer müssen deshalb weite Wege fahren, sondern auch die Leiter der Kurse ihre Lehrmaterialien Tag für Tag von einem Ort zum anderen karren. Und die praktischen Übungen werden auf so engen Arealen wie dem der Ebersberger Feuerwehr zu einer Herausforderung, wie auch Uli Proske im Ausschuss schilderte. Die CSU/FDP-Fraktion hatte daher im Dezember den Antrag gestellt, eine zentrale Ausbildungsstätte für die Feuerwehr mit ihren derzeit 2332 Aktiven einzurichten.

In anderen Landkreisen - etwa in Freising und Erding - gibt es zum Teil längst solche zentrale Kursorte. "Über kurz oder lang", so die Einschätzung von Klaus Schmid, dem zuständigen Fachmann im Landratsamt, werde auch Ebersberg nicht länger auf eine solche Einrichtung verzichten können. Als Proske seine Verwunderung darüber ausdrückte, dass es erst einen Antrag von zwei Parteien brauche, um voranzukommen, wo doch die Probleme seit langem bekannt seien, verteidigte Schmid das Landratsamt: Es seien längst Überlegungen in diese Richtung gelaufen, nicht zuletzt im Zuge des Feuerwehr- und Katstrophenschutzplans, der derzeit erarbeitet werde. Der aktuelle Antrag unterstütze und untermauere diese Bemühungen aber noch zusätzlich.

Nun soll zunächst ein Konzept erstellt werden, das auch alle offenen Fragen klären soll. Sicher ist bereits jetzt, dass für den Betrieb der neuen Ausbildungsstätte auch hauptamtliches Personal eingestellt werden muss.

© SZ vom 15.03.2018 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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