Ebersberger Gewerbegebiet:Mehr Betrieb bei Aldi

Lesezeit: 2 min

Aldi Süd sieht sein Logistikzentrum in Ebersberg langfristig als optimalen Standort. (Foto: Christian Endt)

Ebersberger Logistikzentrum übernimmt weitere Filialen

Von Barbara Mooser, Erich Setzwein, Ebersberg

Künftig wird wohl im Aldi-Logistikzentrum im Ebersberger Gewerbegebiet noch etwas mehr Betrieb herrschen: Am Dienstag hat Aldi Süd bekannt gegeben, dass das Logistikzentrum in Eichenau (Landkreis Fürstenfeldbruck) am 30. April kommenden Jahres aufgegeben wird. Die Belieferung der 37 Filialen, die bisher von Eichenau aus erfolgt ist, werden dann die Lager in Ebersberg, Geisenfeld (Landkreis Pfaffenhofen) und Kleinaitingen (Landkreis Augsburg) übernehmen. Ob in Ebersberg dazu die bestehende Infrastruktur ausgebaut werden muss, war zunächst nicht zu erfahren. In der Ebersberger Stadtverwaltung liegt jedenfalls bisher kein Antrag auf eine Erweiterung vor, wie Geschäftsleiter Erik Ipsen sagte. Auch sonst seien keine konkreten Ausbaupläne am Ebersberger Standort bekannt.

Allerdings wurden die Weichen für eine dauerhafte Sicherung des Standorts am Rande des Ebersberger Forsts bereits vor Jahren gestellt - schließlich handelt es sich bei Aldi um einen der wichtigsten Gewerbesteuerzahler der Kreisstadt. Im Flächennutzungsplan ist festgehalten, dass ein weiterer Ausbau bei Bedarf möglich ist, auch die entsprechenden Flächen sind vorhanden. Zuletzt war der Standort im Jahr 2007 um ein weiteres Trockenlager für Lebensmittel erweitert worden. "Die modernen Standorte in Geisenfeld, Ebersberg und Kleinaitingen bieten die Möglichkeit, die Filialen in der Region langfristig optimal zu versorgen", heißt es in der aktuellen Pressemitteilung von Aldi.

In Eichenau ist die Betroffenheit über die Entscheidung des Unternehmens groß. Das Lager dort gibt es seit 45 Jahren, derzeit sind 200 Menschen in Verwaltung und Logistik beschäftigt. Bereits seit zehn Jahren gab es Pläne, das Logistikzentrum dort zu vergrößern, dies scheiterte jedoch an den Grundstücksverhandlungen. Auch alternative Standorte in den umliegenden Gemeinden, unter anderem Gilching und Wörthsee, ließen sich nicht finden - oder aber es gelang nicht, eine Baugenehmigung zu bekommen. Gegen eine Ansiedlung in Etterschlag gab es massive Proteste, die in einen Bürgerentscheid mündeten, der knapp gegen Aldi ausging.

Aldi Süd mit Sitz in Mühlheim zog daraus Konsequenzen und überdachte sein Logistikkonzept in Südbayern. Das Unternehmen stellte fest, dass die vorhandenen Lagerflächen nicht ausreichen, um das durch Markenartikel und Frischware größer werdende Sortiment aufzunehmen und kam zu dem Schluss, dass die 37 von Eichenau aus belieferten Filialen so unter den drei weitere Logistikzentren aufgeteilt werden können, dass für Eichenau kein neuer Standort gefunden werden muss. So liest sich zumindest die Presseerklärung, die am Dienstagmittag die Konzernzentrale verließ.

In der Kreisstadt ist man zwar grundsätzlich erfreut über den verlässlichen Gewerbesteuerzahler, doch es gibt immer wieder auch Kritik am Auslieferungslager - oder jedenfalls am Lkw-Verkehr, den dieses nach sich zieht. Denn von Norden fahren die Lastwagen - eigene von Aldi sowie die von Subunternehmern - über die ohnehin überlastete Ortsdurchfahrt des Forstinninger Ortsteils Schwaberwegen. An diesem Mittwoch, 13. April, 19.30 Uhr, befasst sich der Gemeinderat in einer Sondersitzung im Rupert-Mayer-Haus ohnehin wieder einmal mit der Ortsumfahrung der Staatsstraße 2080 von Schwaberwegen und Moos. Von den Plänen, dass das Aldi-Lager seinen Betrieb ausbaut, hat auch Forstinnings Bürgermeister Rupert Ostermair bisher noch nichts gehört. Welche Konsequenzen das für Forstinning haben werde, müsse man erst prüfen, schließlich wisse man noch nichts über den möglicherweise zusätzlich entstehenden Verkehr.

© SZ vom 13.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: