Rotes Kreuz:Der Umzug rückt näher

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Das BRK-Rettungszentrum in der Haggenmillerstraße ist zu eng geworden, deshalb ist ein Neubau geplant. (Foto: Christian Endt)

Ebersberg bringt den Bebauungsplan für neues Zentrum des Roten Kreuzes auf den Weg

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Zum Packen ist es vielleicht noch etwas zu früh, aber der Umzug rückt für das Bayerische Rote Kreuz (BRK) näher. Der Technische Ausschuss des Ebersberger Stadtrates hat einstimmig den Bebauungsplan für das Gelände auf den Weg gebracht, wo einmal das neue Rettungszentrum entstehen soll. Zuvor hatte Planer Simon Bauer die Entwürfe für die Gebäude vorgestellt, die bei den Stadträten auf Zustimmung stießen.

Das war nicht immer so, denn als im Herbst vergangenen Jahres feststand, wo das BRK den Ersatz für die chronisch überfüllte Zentrale in der Haggenmillerstraße bauen will, gab es durchaus Kritik. Denn der Standort, ein Grundstück an der Straße zur Gass ganz im Westen der Stadt, erschien einigen Stadträten als zu sensibel für eine solche Bebauung. Strikt dagegen waren etwa die Grünen, diese lehnten neue Gebäude im Westen der Gass kategorisch ab. Neben der Nähe zum Landschaftsschutzgebiet wurde dies vor allem damit begründet, dass man fürchte, einen Präzedenzfall zu schaffen. "Es sinkt die Hemmschwelle, immer weiter zu machen", warnte etwa Grünen-Stadträtin Susanne Schmidberger. Zwar stimmten die übrigen Fraktionen damals für eine Fortsetzung des Projekts, hatten aber durchaus noch Anregungen an die Planer. Zweiter Bürgermeister Toni Ried (FW) forderte, die Gebäude möglichst niedrig zu halten und angemessen einzugrünen. Auch ein Satteldach wurde gefordert, damit sich das neue BRK-Zentrum in die Umgebung einfügt.

Die nun vorgestellten Entwürfe für das Rettungszentrum tragen dem Rechnung. So haben alle drei Gebäude lediglich ein Erdgeschoss und einen ersten Stock, außerdem wird ihre volle Höhe ohnehin nur von der Westseite sichtbar. Denn da das Gelände Richtung Osten ansteigt, sind die Gebäude auf dieser Seite teilweise im Boden versenkt. Von Westen her ist außerdem eine Baureihe oder eine Allee geplant, die Zufahrten sind so gestaltet, dass auf dem insgesamt 5580 Quadratmeter großen Gelände etwa ein Drittel der Fläche unversiegelt bleibt. Einstehen werden drei miteinander verbundene Gebäude für das BRK, im Norden des Grundstücks ist ein weiteres Haus geplant, in dem einmal eine soziale Einrichtung, etwa eine Kita, unterkommen könnte. An der westlichen Seite der Straße zu Gass werden außerdem Stellplätze und ein neuer Gehweg gebaut.

Die Stadträte zeigten sich von den Entwürfen angetan. Ried lobte, dass die Gebäude weniger hoch ausfallen werden als in einem ersten Entwurf geplant: "Damit hatten einige ein Problem, aber ich glaube, dass man es so umsetzen kann." Auch Philipp Goldner (Grüne) fand den Entwurf ansprechend: "Ich finde, es ist sehr gut gelungen." Sowohl die Gliederung der Gebäude als auch die geringe Flächenversiegelung seien positiv. "Das kann man jetzt vermitteln", sagte Elisabeth Platzer (SPD), "es ist gut, dass sich die Planung verändert hat." Deshalb habe man mit der Aufstellung des Bebauungsplanes auch gewartet, sagte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU), "damit man erst einmal sieht, wie es werden wird".

Platzers Fraktionskollege Christoph Münch hatte allerdings noch eine Anmerkung zur geplanten Ausfahrt auf der Rückseite des Gebäudes. Aus seiner Erfahrung als stellvertretender Feuerwehrkommandant hätte er die Ausfahrt "eher zur Straße hin gebaut", so Münch. Man habe die Planung selbstverständlich mit dem Nutzer abgesprochen, so Bauer. Seitens des BRK habe es aber keine Einwände gegeben. Das bestätigte auch BRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Strehhuber, die Ausfahrt über die Rückseite sehe er nicht als Problem.

Eine Anregung hatten die Stadträte noch für die Planer, und zwar bei der Gestaltung der Fassade. Diese "sollte nicht wie ein 08/15-Gewerbebau" aussehen, forderte Platzer. "Das ist das erste Haus, das man sieht, wenn man nach Ebersberg reinfährt", sagte Rosemarie Will (Grüne), "das sollte nicht ganz schiach sein." Goldner schlug vor, die Fassade aus Holz zu bauen, "das ist doch schön beim Übergang in die Natur." Eine Auffassung, der Strehhuber durchaus etwas abgewinnen kann: "Ich liebe Holz." Falls sich zeige, "dass das nicht exorbitant teurer wird, können wir es so machen".

© SZ vom 19.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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