Buchtipp 4:Bereichernd

"Sechs Leben" von Veronique Petit

Atemberaubend spannend und gleichzeitig bis ins Innerste erschütternd ist dieser Jugendroman, den Karen Schiöberg-Fey aus Aßling zu Recht als "Familienlektüre" anpreist. Nicht nur Menschen ab zwölf Jahren werden sich der Faszination der Geschichte rund um eine fiktive Gesellschaft, in der es Personen mit mehreren Leben gibt, nicht entziehen können. Als Gabriel, wie alle seine Altersgenossen, an seinem 15. Geburtstag per Bluttestergebnis erfährt, dass er nicht nur ein oder zwei zusätzliche, sondern sogar fünf Bonusleben besitzt, ist plötzlich alles anders. Endlich kann er sich seinen Traum vom Fallschirmspringen erfüllen, den seine vorsichtigen Eltern längst nicht so unterstützen, wie der Teenager es sich wünscht. Als "Sechser" wird er erst zum Schulgespräch und nach einer spektakulären Rettungsaktion zum Helden. Dass der Computerspielfan im trügerischen Bewusstsein, zumindest eine Zeitlang unsterblich zu sein, heimlich den ultimativen Kick sucht, erfährt keiner. Nicht ein-mal seine heimliche Liebe. Doch eines Ta-ges geht es wirklich um Leben und Tod ... Darf man sein Bonusleben verschleudern oder sollte man es in den Dienst der Allgemeinheit stellen? Ist die Chance, gefahrlos Risiken eingehen zu können, Geschenk oder Verpflichtung? Fragen wie diese machen den Titel zu einer wahren Fundgrube für spannende Gespräche im Familienkreis - und für ein in jeder Hinsicht bereicherndes Leseerlebnis.

© SZ vom 21.08.2021 / mip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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