Baupläne:Anpfiff zum Abriss

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Am Waldsportpark sollen die alten Gebäude ersetzt werden

Gegen menschliche Alterserscheinungen soll Sport angeblich ganz hilfreich sein - wenn allerdings die Sportstätten Alterserscheinungen zeigen, hilft nur noch der Bagger. So etwa am Waldsportpark in Ebersberg, wo das Gebäude, in dem sich die Umkleiden, Duschen und Toiletten befinden, schon arg in die Jahre gekommen ist. Auch reicht der Platz, etwa für Ausrüstungsgegenstände oder die Gerätschaften des Platzwartes, längst nicht mehr aus. Wie sich das ändern ließe, stellte Architekt und TSV-Jugendtrainer Alexander Schmidmaier am Dienstagabend im Technischen Ausschuss des Stadtrates vor.

Sein Entwurf beinhaltet einen kompletten Neubau des alten Kabinengebäudes. Dieser soll einen Keller und einen ersten Stock erhalten. Oben soll es Fitness- und Mehrzweckräume geben, Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten wären im Keller und Erdgeschoss. Dort sollen auch ein größerer Kiosk und ein Aufenthaltsraum entstehen. Das Gebäude soll barrierefrei werden, darum soll es auch einen Aufzug geben. Südlich davon ist ein einstöckiger Bau mit Werkstatt- und Lagerräumen geplant. Beide Gebäude sollen "möglichst robust und kostengünstig" umgesetzt werden, so der Architekt. So ist auch ein Stahlbetonbau mit vorgehängter Holzfassade geplant, in den meisten Innenräumen könnte auf Verputz verzichtet werden.

Trotzdem wird der Neubau nicht unbedingt ein Schnäppchen. Wie Schmidmaier im Ausschuss vorrechnete, würde der neue Umkleidentrakt zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Euro kosten, für das Nebengebäude würden rund 400 000 Euro fällig - netto. Insgesamt sind wohl mit Kosten von mindestens zweieinhalb Millionen Euro zu rechnen. Etwas billiger könnte es werden, würde man auf den Keller verzichten, ein Plan, der im Gremium allerdings auf Skepsis stieß.

"Was jetzt nicht gemacht wird, wird auch in den nächsten 50 Jahren nicht gemacht", meinte etwa Alois Lachner (CSU). Der zusätzliche Platz sei für den Verein schon wichtig. Auch Gerd Otter (FW) sprach sich für einen Neubau mit Keller aus, genau wie Philipp Goldner (Grüne), er schlug vor, lieber auf den Aufzug zu verzichten. Denn erstens koste dieser viel Unterhalt, und zweitens komme auch in den ersten Stock, "wer Sport macht".

Goldner regte außerdem an, zu prüfen, ob es eventuell Fördergeld für den Neubau gebe. Schließlich werde der Sportpark auch von den Schulen genutzt. Dies könne man schon prüfen, meinte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU), er zeigte sich allerdings wenig optimistisch, dass Stadt und Verein Zuschüsse für den Waldsportpark bekämen.

In der Finanzierung sah auch Elisabeth Platzer (SPD) ein großes Hindernis für den Neubau, den sie an sich sehr begrüße. Der Verein werde sich sicher beteiligen, sagte Otter, sowohl finanziell als auch vielleicht in Form von Eigenleistung, also Hilfe auf der Baustelle. Dies sei schließlich auch bei anderen Vereinen üblich. Auf jeden Fall werde man einen Beitrag leisten, versicherte TSV-Chef und CSU-Stadtrat Martin Schedo; wie hoch der Betrag ausfallen werde, lasse sich jetzt allerdings noch nicht sagen. Er plädierte aber dafür, so schnell wie möglich mit der Umsetzung zu beginnen, "es braucht ja nicht gleich die ganzen 2,5 Millionen".

Allerdings sind neben der Finanzierung auch noch andere Fragen offen, etwa, welche Energieversorgung der Neubau haben soll. Das Bestandsgebäude wird mit Strom beheizt, da es keine Gasleitung gibt. Künftig könnte man auch mit erneuerbaren Energien heizen, sagte Schmidmaier auf Nachfrage von Rosemarie Will (Grüne). Das Dach wäre aufgrund seiner Ausrichtung und Neigung für Solarthermie oder Photovoltaik "prima geeignet". Rupert Abinger (CSU) regte an, man solle gleich ein Energiekonzept für den ganzen Bereich erstellen, und etwa die Sportgaststätte nebenan mit einbeziehen.

Wann es losgeht, was gebaut wird und wie viel Geld benötigt wird, steht aber noch nicht fest. Allerdings sei es wohl eher unwahrscheinlich, dass bereits nächstes Jahr mit dem Bau begonnen werde, sagte Brilmayer. Allerdings sollte man mit der konkreten Planung 2018 beginnen und dafür auch Geld in den Haushalt einstellen. Bis dahin sollen die Pläne aber noch in den Fraktionen beraten werden.

Die Entwürfe, Lagepläne und Grundrisse des neuen Waldsportpark-Gebäudes gibt es im Internet unter https://alexander-schmidmaier.squarespace.com/waldsportpark-ebersberg/

© SZ vom 16.11.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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