Auszubildende :Alle Türen offen

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Landrat Robert Niedergesäß und IHK-Regionalchefin Sonja Ziegltrum-Teubner ehren die besten Azubis bei einem Frühstück in Glonn. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der IHK-Regionalausschuss ehrt die neun besten Azubis dieses Jahres. Die meisten bleiben ihren Betrieben treu

Von Violetta Meier, Ebersberg

Sie sind die Besten von 295 Auszubildenden, die im Sommer ihre Prüfungen abgelegt haben. Neun junge Frauen und Männer, die mit Top-Zeugnissen ihre berufliche Karriere weiterverfolgen können, wurden am Dienstagmorgen auch von der Vorsitzenden des IHK-Regionalausschusses, Sonja Ziegltrum-Teubner, Inge Boockmann von der Ebersberger Arbeitsagentur und Landrat Robert Niedergesäß geehrt. Bei einem Frühstück in "Steinbergers Marktblick" in Glonn erhielten die herausragenden Ex-Azubis im Beisein ihrer stolzen Familienangehörigen Urkunden für ihre Leistungen.

"Die Wurzeln der Bildung sind bitter, ihre Früchte aber sind süß", so begann Sonja Ziegltrum-Teubner mit einem Zitat von Aristoteles eine kurze Begrüßungsrede. Dabei bezog sie sich auf die Ausbildung, die den jungen Lernenden viel abverlangt habe, welche aber nun gemeistert sei. Der erste Abschnitt sei geschafft und viele Möglichkeiten öffneten sich den jungen Erwachsenen, auch aufgrund des hohen Fachkräftebedarfs in der Region Ebersberg. Das Lernen aber werde kaum beendet sein. "Weiterbildung ist das A und O in der Berufswelt", betonte die Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses. Doch nicht nur das Engagement der Absolventen, sondern auch das der Ausbildungsbetriebe hob sie hervor. Das gelte allein schon deshalb, weil sich die Betriebe in Folge einer "großen Bewerberlücke in Ebersberg anstrengen müssen, Azubis zu finden". Darüber hinaus hätten die Ausbilder einen großen Einfluss auf das Ausbildungsniveau und dadurch auch auf die Wirtschaft.

"Es ist wichtig, gemeinsam etwas voranzubringen", fügte Landrat Robert Niedergesäß hinzu . Das gelte auch für den Landkreis. Niedergesäß kündigte an, dass der Kreistag ein Bildungspaket in Höhe von 160 Millionen Euro verabschiedet habe. Mit dem Geld werde innerhalb der nächsten zehn Jahre "kräftig investiert, etwa für ein Berufsschulzentrum, das in Grafing entstehen könnte. "Wir haben eine gute Wirtschaft und die Absolventen haben sich eine wichtige Grundlage geschaffen", so Niedergesäß. Bei der folgenden Urkundenverleihung gab es für die Geehrten noch ein Geschenk in Form eines Weiterbildungsgutscheins in Höhe von 150 Euro.

"Ich wollte mir eine Basis schaffen, von der aus ich mich fortbilden kann", sagte Alina Reisberg, 25, die bei Aldi eine Ausbildung zur Verkäuferin absolviert hat. "Meine Leistungen wurden anerkannt und jeder war ein wichtiger Teil des Teams. Ich war super auf die Abschlussprüfung vorbereitet, weil ich 80 Prozent schon in der Berufsschule gelernt habe." Ihrem Ausbildungsbetrieb bleibt Reisberg treu.

Auch Bettina Albrecht und Maximilian Koch absolvierten erfolgreich eine Einzelhandels-Ausbildung bei Aldi. "Es war stressig, aber durch zusätzliche Seminare wurden wir gut auf die Abschlussprüfungen vorbereitet", berichteten Albrecht und Koch. Die Prüfungsinhalte seien ihnen in der Ausbildung so gut vermittelt worden, dass sie die Prüfung der IHK gut bewältigen konnten. "Wir durften in einer Azubifiliale arbeiten. Dort hat man viel Eigenverantwortung". Dieser Aussage schloss sich auch ihr Ausbilder Josef Spargl an, welcher lobte, dass die Auszubildenden in den drei Jahren sehr interessiert gewesen seien.

"Ich fand es am besten, dass ich eigene Projekte betreuen konnte. Außerdem bin ich als Kauffrau für Büromanagement nicht in eine Richtung festgelegt, sondern kann damit alles machen", sagte Michaela Widmann (22), die ihre Ausbildung bei Feinkost Käfer absolviert hat und übernommen wurde. Dass sich Begeisterung für den Beruf während der Ausbildungszeit lohnt, bestätigte auch Laura Bähner (22). Weil sie von Beginn an herausragende Leistungen gezeigt hatte, wurde ihre Ausbildungszeit zur Groß- und Außenhandelskauffrau von drei auf zwei Jahre verkürzt. Nun wurde sie von ihrer Firma, dem Elektrofachgroßhandel Markt Schwaben, übernommen.

Doch nicht alle Besten arbeiten in ihren Betrieben weiter. So zieht es die 21-jährige Waltraud Egger nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen an der Kreisklinik an die Uni. "Ein Studium in der Gesundheitswirtschaft hängt eng mit meiner Ausbildung zusammen und ich kann viel mitnehmen", sagte Egger. Ausbildung und Studium verknüpft hat Johannes Regler (22). "Ich habe mich schon immer für Technik begeistert und an Mopeds rumgeschraubt", erzählte er. Im dualen Studium konnte ich die Ausbildung zum Industriemechaniker und den Studiengang Maschinenbau perfekt verbinden."

Die Jüngste im Kreis der Besten ist Chiara Melniczuk (17), die beim Discounter Norma gelernt hat, was eine gute Verkäuferin ausmacht. "Ich war mir nicht sicher, was ich arbeiten möchte und habe mich dafür spontan entschieden. Die Ausbildung hat mir aber super viel Spaß gemacht und ich wurde übernommen."

© SZ vom 08.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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