Auszeichnung:Roter Eber am Haken

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Die Angler Marian Zehetmair, Michael Krecik, Florian Wunderer und Nuno Strittmatter (v.l.) erhalten einen Preis von Doris Rauscher und Dirk Schött. (Foto: privat)

SPD Ebersberg verleiht Ehrenamtspreis an junge Angler

Von Maria Weininger, Ebersberg

Wenn sie mit der Angel an einem der Ufer entlang der Ebersberger Weiherkette sitzen, ist ihnen das Handy egal. Darin sind sich der 16-jährige Marian Zehetmair aus Moosach, der elfjährige Florian Wunderer aus Grafing und der 14-jährige Nuno Strittmatter aus Ebersberg einig. Die drei Jungs aus der Jugendgruppe des Anglerbundes Ebersberg haben zusammen mit ihrem Jugendleiter, Michael Krecik, den diesjährigen Roten Eber und das Preisgeld des SPD-Ortsvereins Ebersberg in Empfang genommen. Die Landtagsabgeordnete Doris Rauscher und der Vorsitzende der Ebersberger SPD, Dirk Schött, überreichten die Trophäe für herausragendes, ehrenamtliches Engagement. "Wir können von euch lernen", sagte Doris Rauscher respektvoll in ihrer Laudatio.

Angeln sei mehr als nur die Angelrute zu schwingen, es ermögliche den Jugendlichen, die Natur direkt zu erleben und die ökologischen Zusammenhänge zu verstehen. Rauscher betonte die Belastungen, denen die Natur und unsere Gewässer ausgesetzt sind. Den Gedanken, dass sich junge Menschen hier engagieren, empfinde sie als tröstlich. "Ihr übernehmt Verantwortung für unsere Umwelt und wisst, wie man gegensteuern kann und muss."

Acht Gewässer hat der Anglerbund gepachtet. Fünf davon sind Teil der Ebersberger Weiherkette zwischen Seeweberweiher und Kumpfmühle, zwei liegen im Norden des Landkreises und einer nahe des Flughafens. Der Verein tut nicht nur viel für die Gewässerpflege. Er betreibt auch eine erfolgreiche Jugendarbeit. 45 Kinder und Jugendliche sind aktuell mit dabei. Mit dem Preis will die SPD das honorieren, was nicht selbstverständlich sei: Junge Menschen verbringen ihre Freizeit am Wasser, achten auf das ökologische Gleichgewicht, beteiligen sich an der Gewässerpflege, bauen Stege, entfernen Totholz und reinigen die Ufer. Nicht zuletzt lernen sie dabei angeblich Achtsamkeit vor dem Leben.

Manche der Kinder und Jugendlichen des Anglerbundes haben die Leidenschaft fürs Angeln in die Wiege gelegt bekommen. Väter und Großväter seien ihr Vorbild, erzählen Marian, Florian und Nuno. Es gibt aber auch andere, die einfach so zum Anglerbund gekommen seien, sagt Michael Krecik, der die Jugendgruppe seit zehn Jahren betreut. Am Wasser würden sich die Kinder und Jugendlichen am wohlsten fühlen. "Sie lieben die Freiheit in der Natur und die Ruhe. Sie sind Genießer." Vielleicht spiele auch der Jagdinstinkt eine Rolle, doch sei Angeln alles andere als eine kurzfristige Befriedigung, sagt Krecik. Es gilt Schonzeiten zu beachten, den Bestand zu erhalten und das Lebewesen zu achten, auch wenn man den Fisch nach dem Fang umbringt. Folgt man Kreciks Ausführungen, ist Angeln ein perfekter Ausgleich zum medialen Alltag, "denn im Umgang mit den Fischen wird man ruhiger".

© SZ vom 05.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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