Aus dem Bauausschuss:Hübscher und barrierefrei

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Das Areal um das Poinger Rathaus wird an vielen Ecken umgebaut

Von Clara Lipkowski, Poing

Wenn es weihnachtet, möchte sich auch Poing ein wenig hübsch machen. Und da ohnehin nebenan die Schule an der Karl-Sittler-Straße neu gebaut wird, bietet sich die Phase der Umbauten gleich an, am Rathausplatz zwischen Gehweg und Stufenanlage einen Christbaumständer zu verbauen. Und dafür lässt die Gemeinde 3800 Euro springen - so jedenfalls beschloss es der Bauausschuss am Dienstag.

Widerspruch aus dem Plenum ob der mehreren Tausend Euro für eine Baumbefestigung kam zuvor von Ludwig Berger (CSU). Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) beschwichtigte, der Baum müsse sicher und stabil in den Ständer im Boden eingelassen werden und da hätte der Baubetriebshof ganz klare Vorgaben, die es zu beachten gebe, zum Beispiel müsse dafür vorher massig Beton verfüllt werden.

Die Idee war einer von den Änderungswünschen, die die Gemeinde den zuständigen Landschaftsarchitekten vorgelegt hatte, die das Areal betreuen. Denn mit dem Schulneubau wird auch das Gelände rund um das Rathaus erneuert. Tenor des Experten bei der Ausschusssitzung am Dienstag: Alles machbar, aber es kostet eben mehr. Zum Beispiel die gewünschte zusätzliche Betonbank (1000 Euro) oder die acht geforderten Bügel für Fahrräder (2700 Euro).

Neben den dekorativen Fragen will der Ausschuss die Gemeinde auch in Sachen Inklusion voranbringen und ein Blindenleitsystem am Platz einrichten. Helfen soll ein Pflaster für rund 9000 Euro, auf dem sich Menschen mit Seheinschränkung über Rillen zurecht finden. Schwellen waren zuvor abgelehnt worden, weil sie für Menschen mit Rollatoren schwer begehbar seien und Stolperrisiken bärgen.

Sollte ein blindes Kind auf die künftige Schule gehen, solle es aber ohnehin in Absprache mit der Behindertenbeauftragten von einer sehenden Person über das gesamte Areal geführt werden, um sich zu orientieren, hieß es bei der Sitzung. Bedauern ("Scho schad'") löste in der Runde die Aussage des Architekten aus, dass der Brunnen auf dem Gelände zu Gunsten behindertengerechter Zugänge verschwinde. Teuer wird wohl die Verlegung der Gasleitung in die Poststraße: Ob die 54 000 Euro aus dem Budget für Straßenbau gezahlt werden, muss noch geklärt werden.

Auf dem Schulgelände selbst haben sich in der Planungsphase auch einige Neuerungen ergeben: Statt einer Schaukel soll es dort nun eine Slackline geben, schließlich könne eine einzelne Schaukel unter den Schülern zu Streit führen, wie die Gemeinde angemahnt hatte. An der Westfassade soll künftig Schotterrasen liegen und eine weitere Betonbank aufgestellt werden. Zusätzlich wird die Gemeinde dort wohl um die 10 000 Euro für Handläufe locker machen müssen.

© SZ vom 07.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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