Antrag an den Kreistag:Passgerechte Lösungen

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Grüne fordern Hilfskonzept für Frauen mit Gewalterfahrung

Der Kreistag soll überprüfen lassen, ob das Hilfsangebot für Frauen und Kinder, die Gewalt erfahren haben, im Landkreis ausreichend ist: Das fordern die Kreistags-Grünen in einem Antrag. Vorgeschlagen wird, ein Gesamtkonzept erstellen zu lassen, das den Ist-Zustand erfasst, die Probleme benennt und passgerechte Lösungen aufzeigt. Aufgeschlüsselt werden soll dabei auch, wie viel Geld der Landkreis für den Schutz der betroffenen Frauen und Kinder ausgibt.

Hintergrund des Antrags ist unter anderem der umstrittene Trägerwechsel beim Frauenhaus Erding, in dem auch betroffene Frauen und Kinder aus dem Landkreis Ebersberg unterkommen können. Der Landkreis Erding hatte dem bisherigen Träger, dem "Sozialdienst katholischer Frauen" aus Kostengründen gekündigt, von März an betreibt das BRK die Einrichtung. Der Landkreis Ebersberg hat zur Finanzierung nach Angaben der Grünen im Jahr 2017 80 000 Euro beigetragen, im Jahr 2018 sind 100 000 Euro dafür vorgesehen. Ebenfalls unterstützt wird vom Landkreis der Frauen- und Mädchennotruf Ebersberg, hierfür sind 2018 wie in den vergangenen Jahren 70 000 Euro eingeplant.

Die Grünen werfen generell die Frage auf, ob dieses Angebot ausreichend ist und wollen untersuchen lassen, ob die Kapazitäten in Frauenhäusern und in Beratungsstellen ausreichend sind. Dabei verweisen die Unterzeichner, Fraktionssprecherin Waltraud Gruber und Franz Greithanner, Mitglied im Sozialausschuss des Kreistags, auch auf eine vom Sozialministerium im Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2016 hin. Der zufolge ist der Bedarf an Frauenhausplätzen nicht ausreichend gedeckt, zudem seien die Stellenkapazitäten in den Frauenhäusern für die fachgerechte Arbeit oft nicht ausreichend. Auch die Finanzierung sei vielfach kompliziert. Die Ebersberger Grünen schlagen nun vor, dass verschiedene Akteure an einem neuen Konzept mitarbeiten sollen. Mit am Tisch sitzen sollten dabei beispielsweise die hauptamtlich Tätigen des Frauenhauses Erding und des Frauennotrufs sowie Vertreter von Vereinen, der Polizei, der Politik der Ärzte oder auch des Jobcenters. Sie sollen verschiedene Lösungsstrategien erarbeiten, um "zielgerichtet den Frauen und Kindern helfen zu können".

© SZ vom 16.01.2018 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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