Antrag abgelehnt:Kies aus der Schotterebene

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Auf einem knapp acht Hektar großen Grundstück nördlich der A 94 will eine Firma Kies abbauen. Danach könnte es wieder landwirtschaftlich genutzt werden. (Foto: Christian Endt)

Auch in Poing will nun eine Firma Baustoffe fördern

Es ist ein Thema, über das in vielen Gemeinden im Landkreis bereits lange Diskussionen geführt wurden - in Hohenlinden ist das nicht anders als beispielsweise in Glonn oder Baiern. Die Rede ist vom Kiesabbau. Zwar wird überall gebaut, das Material dafür sollte aber nach dem Willen von Anwohnern und Politikern möglichst von woanders her kommen. Abbaugebiete in der eigenen Gemeinde sind höchst unbeliebt - Lärm, Gefahr durch Lkw und Landschaftsverschandelung sind die üblichen Argumente gegen derartige Projekte. Nun kann sich auch Poing erneut in die Reihe der Betroffenen einreihen, hier würde ein Unternehmer gern auf einer 7,9 Hektar großen Fläche nördlich der A 94 Kies abbauen - und ist damit im Bau- und Umweltausschuss am Dienstag auf eindeutige Ablehnung gestoßen.

Der Unternehmer möchte den Kies bis zu einer Tiefe von sechs bis sieben Metern abbauen, und zwar stückweise von Nord nach Süd. Nach dem Abbau soll die Fläche auf die ursprüngliche Geländehöhe wiederverfüllt und dann erneut für die Landwirtschaft genutzt werden. Als Zu- und Abfahrt soll laut dem Antrag ein Feldweg im Norden dienen, der nach Westen zur Gruber Straße führt. Von dort würde der Kies direkt über die Autobahn zum Werk der Firma transportiert werden. Anlieger würden also nicht belastet, so das Versprechen des Unternehmers.

Die Gemeinde freilich verweist darauf, dass es im Münchner Nordosten genügend Vorrang- und Vorbehaltsflächen gibt, die für den Kiesabbau vorgesehen sind. Darüber hinaus hält man den Abbauort wegen des zu erwartenden hohen Grundwasserstands für ungeeignet - und zwar sowohl für den Trocken-, als auch für den Nassabbau. Beim Trockenabbau, so das Argument der Verwaltung, wäre es voraussichtlich nicht möglich, wegen des Grundwassers alle an dieser Stelle vorhandenen Rohstoffe abzubauen. Dies sei aber eines der Ziele im Regionalplan. Beim Nassabbau hingegen entstünde ein Badesee, den die Gemeinde an dieser Stelle aber absolut nicht brauchen könnte, wie es in der Stellungnahme der Verwaltung heißt: Der Standort werde "mangels der Erschließungsmöglichkeit als absolut ungeeignet für einen Badesee beurteilt".

Die Ausschussmitglieder schlossen sich der Einschätzung der Verwaltung an - ohne Gegenstimmen wurde der Antrag auf einen Vorbescheid für den Kiesabbau abgelehnt.

© SZ vom 09.05.2019 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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