Drinnen:Zu Besuch beim Ministerpräsidenten

Wie sieht eigentlich der Schreibtisch des Ministerpräsidenten aus? Preußisch-akkurat, Telefon, Tacker und Tastatur parallel zueinander angeordnet? Oder bayerisch-gemütlich mit weiß-blauem Mauspad und Plüsch-Brezn? Ob Horst Seehofer seinen Arbeitsplatz vorsorglich aufräumt, bevor Besucher in sein Zimmer strömen? Oder ist Chaos für ihn sichtbarer Beleg von Fleiß und Tüchtigkeit? Was für eine Atmosphäre in jenen Räumen herrscht, in denen täglich über die Zukunft von knapp 13 Millionen Bayern entschieden wird, das können Besucher an diesem Samstag erfahren und vordringen ins Zentrum der Macht, oder zumindest zum Pol der Politik. Der bayerische Landtag im Maximilianeum, die Staatskanzlei am Franz-Josef-Strauß-Ring und der bayerische Verfassungsgerichtshof in der Nähe des Hauptbahnhofs veranstalten germeinsam einen Tag der offenen Tür. Von 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr) sind die Häuser für alle Bürger geöffnet. Der Anlass ist ein 70. Jubiläum, denn am 1. Dezember 1946 gab sich die bayerische Bevölkerung per Volksentscheid eine eigene Verfassung. Im Landtag können Besucher am Samstag unter anderem den Plenarsaal und die historischen Räume des Maximilianeums besichtigen oder die Landtagsstenografen beim Schnellschreiben bewundern. Auch Sprechstunden mit Politikern - darunter Ministerpräsident Seehofer - sind geplant. Wer lieber konstruktiv nörgeln als staunen will, erhält Informationen über das Grundrecht auf Beschwerden. Damit sich die Kinder bei all der großen Politik nicht langweilen, treten den ganzen Tag über Unterhaltungskünstler auf, es wird eine Vorlese-Ecke sowie eine Spiel- und Bastelstraße geben. Das Programm findet sich im Internet unter der Adresse www.bayern.landtag.de.

© SZ vom 25.11.2016 / tbs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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