Vom Korn zum Brot, von der Milch zur Butter und vom Apfel zum Saft: Die Wege der Nahrungsmittel sind vielfältig, mitunter gar abenteuerlich, bevor sie auf unseren Tellern landen. Woher kommen unsere Lebensmittel nun genau? Und welche Produkte reisen wie lange um die Welt, etwa für eine Nuss-Nougat-Creme? Das sind Fragen, die die neue Sonderausstellung "Iss was?!" zum Entdecken und Schmecken im frisch renovierten Kinder- und Jugendmuseum in zahlreichen Mitmachstationen anschaulich beantwortet. Die Ausstellung war 2009 schon einmal im Haus, wird jetzt allerdings mit einer Erweiterung gezeigt. "Neu ist beispielsweise ein Weltmarkt, auf dem man als Familie aus dem Senegal oder aus der Türkei mit Spielgeld einkaufen kann - da merkt man ganz schnell, was erschwinglich ist und was nicht", erklärt Sprecherin Jane Blumenstein vom Kinder-und Jugendmuseum.
Das Thema Ernährung gewinne immer stärker an Relevanz, sagt sie, was auch daran abzulesen sei, dass die Termine für Schulklassenbesuche, die erst vor kurzem freigegeben wurden, schon jetzt komplett ausgebucht sind. "Kinder reagieren auf das Thema sehr sensibel, daran erinnere ich mich noch aus meiner eigenen Schulzeit", sagt sie. "Als Neunjährige hatte ich das Thema Umwelt in der Schule, danach habe ich meine Mutter ständig ermahnt, den Wasserhahn zuzudrehen und beim Einkaufen nachgefragt, ob dieser Apfel auch wirklich aus Bayern ist." In der neuen Ausstellung können die jungen Besucher auch selbst tätig werden, etwa in der Kinderküche: Semmeln und Pfannkuchen backen gehört zum Angebot, "auch das ist wichtig, weil es viele Kinder gibt, die kennen das gar nicht mehr von zu Hause, da wird nur die Tiefkühlkost in den Ofen geschoben", sagt Blumenstein.