Drinnen:Ostafrika am Ammersee

Wer auf dem Land in der Nähe des Ammersees unterwegs ist, der erwartet dort wohl am allerwenigsten eine plötzliche Begegnung mit Ostafrika. In der Erzabtei St. Ottilien ist das jedoch möglich. Die Beschäftigung mit dem fernen Kontinent hat für die Missionsbenediktiner Tradition: Schon bald nach der Klostergründung brachen 1887 die ersten von ihnen zu Missionsreisen nach Ostafrika auf. Um das Leben dort zu veranschaulichen und um künftige Missionare auf ihre Aufgaben vorzubereiten, schickten sie exotische Gegenstände in die bayerische Heimat. Dazu brachten sie auch von Expeditionen nach Südafrika und Asien Sammlerobjekte mit, so dass daraus eine beachtenswerte ethnologische und zoologische Sammlung entstand, die öffentlich zu besichtigen war. Nach jahrelanger Sanierung präsentiert sich das Missionsmuseum seit einem Jahr in neuem Gewand. Die Ausstellung gewährt Einblicke in das Leben der frühen Missionare, aber auch in die heutige Missionsarbeit der Benediktiner in Ländern rund um die Welt. Besonders faszinierend sind die Eindrücke vom Alltag in Ost- und Südafrika oder auch Korea vor mehr als 100 Jahren, die mit besonderen Exponaten vermittelt werden. Attraktion ist ein großes Tierdiorama, das die afrikanische Tierwelt an den Rand des Ammersees holt. Das Diorama zeigt die Landschaft um Daressalam in Tansania um das Jahr 1920. Dazu gibt es eine beeindruckende Sammlung aus Schmetterlingen und Vögeln, auch Speere, Masken, Figuren und Musikinstrumente sind zu bewundern. In der Korea-Sammlung finden sich auch einzigartige Kunstwerke aus dem fernöstlichen Land. Daneben gibt es im Klosterdorf noch ein weiteres Museum: eine große und liebevoll zusammengestellte Sammlung von Nähmaschinen aus 140 Jahren.

© SZ vom 30.09.2016 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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