Drinnen:Material der Zukunft

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Ein frei schwingender Klangstuhl aus sehr leichtem und steifem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CFK), der keinen Lautsprecher hat, sondern selbst zum Klangkörper wird, indem ihn zwei "Schwingspulen" zum Klingen bringen - das ist nur eines der interessanten Exponate, welche in der Sonderausstellung "Harter Stoff: Carbon - Das Material der Zukunft" im Deutschen Museum zu sehen sind. Im Zentrum Neue Technologien wird auf 300 Quadratmetern gezeigt, mit welchen Methoden Kohlenstofffasern verarbeitet und in welchen Bereichen Carbon eingesetzt wird. Ein Blick in die Zukunft stellt Objekte vor, in denen der Werkstoff künftig zum Einsatz kommen kann. Das neue Material fordert Wissenschaftler und Konstrukteure heraus; in vielen Branchen entstehen derzeit neue Produkte und Verfahren. Die Sonderausstellung zeigt Ergebnisse dieser Pionierarbeit aus der Luft- und Raumfahrt, aus dem Fahrzeug- und dem Anlagenbau, aus der Medizintechnik sowie aus der Materialforschung. Einige Exponate sind Einzelstücke aus der Forschung, andere stammen aus Serienproduktion. Ein Beispiel für den Einsatz von Carbon beim Leichtbau von Fahrzeugen ist die Fahrgastzelle des BMW i3. Weltweit ist sie die erste, automatisiert in Großserie hergestellte Fahrgastzelle aus Carbon. Ein Ariane Boostergehäuse veranschaulicht die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten von CFK bei der nächsten Raketengeneration. An der sogenannten "König Artus Station" können Besucher beim Ziehen an einem nur zwei Millimeter dünnen Stab aus Carbon selbst erfahren, dass das Material tatsächlich ein "harter Stoff" ist. Zusammen mit der Sonderausstellung wurde im Kinderreich eine Dauereinrichtung eröffnet, in der sich die jüngsten Besucher mit dem Werkstoff vertraut machen können. Ein Fahrrad und eine Brücke aus Carbon stehen für sie dort zum Testen bereit.

© SZ vom 03.07.2015 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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