Drinnen:Hü und Hott im Straßenverkehr

Wenn jedes Jahr im September die Wirte mit ihren bunt geschmückten Wagen auf der Theresienwiese einziehen, wird kurz deutlich, wie früher Waren und Menschen transportiert wurden - gezogen von Tieren nämlich, zumeist von Pferden. Die Nutztiere waren lange Zeit das Rückgrat des Transportwesens, gerade auch in Städten wie München. Täglich sorgten Hunderte Pferde dafür, dass Lebensmittel auf die Märkte kamen, Waren in die Läden transportiert wurden, Baustellen mit Material versorgt oder die Hinterlassenschaften der Stadtbevölkerung weggeschafft wurden. Die Tiere zogen Droschken, Pferdebusse und -trambahnen und waren der Vorreiter des heutigen öffentlichen Nahverkehrs. Mehr noch: Bevor überhaupt die ersten Lokomotiven auf Eisenbahnstrecken eingesetzt werden konnten, waren es Pferde, die die Maschinen von den Fabriken zum Bahnhof brachten - in München zum Beispiel aus den Werken der Hersteller Krauss und Maffei quer durch die Stadt zum Hauptbahnhof.

Von alldem erzählt die Sonderausstellung "Starke Pferde - Mobilität auf vier Beinen", die das Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Schwanthalerhöhe zusammen mit dem Zugpferdemuseum aus Lütau (Schleswig-Holstein) von diesem Freitag an zeigt. Viele Exponate und Bilder vermitteln einen Eindruck davon, wie wichtig Pferde für die Mobilität in früheren Zeiten waren. Mit einem Eröffnungsfest am Sonntag, 10. Juli, wollen die Ausstellungsmacher zudem vor allem jüngere Besucher für die Schau begeistern. Wer möchte, kann sich in einer Pferdetram um den Bavariapark fahren lassen oder auf einem Kutschbock selbst ausprobieren, wie man ein Fuhrwerk lenkt. Los geht es am Sonntag um 11 Uhr, das Fest endet so gegen 16 Uhr.

© SZ vom 08.07.2016 / mvö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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